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Kindergartenbedarfsplanung findet Zustimmung des Gemeinderats

In die Walldorfer „Kindergartenlandschaft“ kommt 2020 Bewegung. Mit der Eröffnung des Kinderhauses im Gewann Hof mit hundert Plätzen im Frühjahr 2020 stehen einige Umzüge innerhalb der städtischen Kindertagesstätten an.

Auf diese und weitere relevante Aspekte ging Erster Beigeordneter Otto Steinmann bei der Vorstellung der aktuellen „Bedarfsplanung zu Bildung und Betreuung“ im Gemeinderat am 26. März ein. Der Gemeinderat beschloss die Bedarfsplanung einstimmig und nahm auch den Schulbericht 2019 zur Kenntnis.

Wie Steinmann ausführte, hat sich die Einwohnerzahl Walldorfs seit 2011 um acht Prozent gesteigert. Laut städtischer Statistik zählte man 2011 14.722 Einwohnerinnen und Einwohner, 2018 lag Walldorf bei 15.941 Einwohnerinnen und Einwohnern. Dieser Anstieg wirkte sich auch auf die Anzahl der Kinder in den für die Betreuung relevanten Jahrgängen aus.
Durchschnittlich hat Walldorf 160 Kinder pro Jahrgang. Allein im ersten Bauabschnitt von Walldorf-Süd leben 76 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren, im kommenden zweiten Bauabschnitt von Walldorf-Süd werden weitere Krippe- und Kindergartenkinder hinzukommen. Die Zahl der Betreuungsplätze für Kinder über drei Jahren gab Steinmann mit derzeit 654 an. Das Interesse an der Regelgruppe sei „relativ reduziert“ und liege bei nur noch zehn Prozent, erläuterte er. Das Ganztagesangebot nutzten hingegen über vierzig Prozent der Kinder über drei Jahren. 168 Plätze hat die Stadt für Kinder unter drei Jahren, laut Steinmann, sowie 40 Plätze in betreuten Spielgruppen, die allerdings für die Betreuungsquote nicht angerechnet werden dürfen. „Wir haben in diesem Bereich eine Warteliste“, berichtete der Erste Beigeordnete, der „froh und dankbar ist, wenn das neue Kinderhaus im Gewann Hof eröffnet“.
Das neue Kinderhaus wird mit je drei Gruppen für Kinder unter und über drei Jahren starten. Vom Kinderhaus in der Schulstraße werden voraussichtlich zwei Gruppen mit Kindern über drei Jahren hier einziehen und eine gleichaltrige Gruppe aus dem Rockenauer Pfad, wo vor einiger Zeit in Modulbauweise zusätzliche Plätze geschaffen wurden. Im Kinderhaus in der Schulstraße entsteht eine zusätzliche Gruppe für Kinder unter drei Jahren und es verbleibt hier auch eine Krippegruppe. Die Spielgruppen aus der Dannhecker Straße 54 ziehen in den Rockenauer Pfad, womit das Gebäude Dannhecker Straße 54, das einst als Forsthaus diente, wieder frei wird. Dafür seien auch andere Nutzungen vorstellbar, stellte Steinmann fest. Er erwähnte noch, dass sich das Land „intensiv“ an den Kosten für die Kinderbetreuung beteilige. Die Zuschüsse von 1,7 Millionen Euro des Jahres 2012 dürften 2019 auf knapp 3,2 Millionen Euro steigen.

Kommunale Schülerbetreuung

Mit Blick auf die Kommunale Schülerbetreuung berichtete Steinmann, dass 298 Schülerinnen und Schüler aus der Schillerschule, der Waldschule und dem Schulzentrum diese in Anspruch nähmen. „Unser städtisches Personal macht hier einen tollen Job“, meinte er anerkennend. Die Personalkosten hierfür bezifferte er für 2018 auf knapp 1,9 Millionen Euro. Auch bei der Kommunalen Schülerbetreuung stehen räumliche Veränderungen an. Mit dem Umzug der Sambuga-Schule an die Waldschule zum Schuljahr 2019/2020 soll sie voraussichtlich in den Herbstferien vom derzeitigen Gebäude C der Schillerschule („Altes Gymnasium“) in den Ostflügel der jetzigen Sambuga-Schule (Gebäude D/“Weisbrod-Bau“) einziehen. Die Schillerschule wird dann noch das komplette Gebäude C sowie den Westteil des Gebäudes D nutzen können.

Gut angelegtes Geld

„Oft muss nach Eröffnung einer Einrichtung gleich eine neue geplant werden“, stellte Stadträtin Hannelore Blattmann (CDU) fest, die in diesem Zusammenhang dem Zipfelmützen e. V. dafür dankte, seit Jahren dabei geholfen zu haben, Engpässe zu überbrücken. Blattmann hob die „sehr moderaten Gebühren“ für die städtische Kinderbetreuung hervor und begrüßte es, dass die Einrichtungen in der Schulstraße und am Rockenauer Pfad nicht aufgegeben würden. Die rund sechs Millionen Euro, die die Stadt in die Kinderbetreuung investiere, seien „gut angelegt für die Zukunft“, so Hannelore Blattmann, wobei man auch die Erzieherinnen und Erzieher tarifgerecht bezahle. Ihr Fraktionskollege Christian Winnes fand die Walldorfer Schulen „bestens aufgestellt und sehr gut ausgestattet“. An der Sambuga-Schule festzuhalten trotz sinkender Schülerzahlen, begrüßte er, denn gerade diese Kinder „brauchen am meisten Unterstützung“. Mit der Aufsiedelung des zweiten Bauabschnitts von Walldorf-Süd erwartete er „einen echten Engpass“ an der Schillerschule. Erfreut zeigte er sich über die Entwicklung der Werkrealschule an der Waldschule, an der man festgehalten habe. Eine „echte Wahlfreiheit“ zwischen Halbtages- und Ganztagesschule war ihm wichtig. Am Schulzentrum erwartete er mit Bezug der neuen Räume einen „echten“ Ganztagesbetrieb, der bisher noch nicht so gut umgesetzt sei.
Stadträtin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) hob ebenfalls die „extrem familienfreundlichen Gebühren“ der Kinderbetreuung hervor. Die „bunten“ Kindertagesstätten, in denen von rund 800 Kindern bis sechs Jahren 38 Prozent einen Migrationshintergrund hätten und drei Prozent aus Flüchtlingsfamilien stammten, stellten eine „Herausforderung im Interkulturellen für die Pädagogik“ dar. Ihre Fraktion sei froh, dass sich die Stadt Sprachförderung und weitere Unterstützungsangebote leisten könne. Bei so bunter Vielfalt sei die Ganztagesschule „das Wichtigste, was wir tun können“, so Schröder-Ritzrau. Zur Kindergartenbedarfsplanung erklärte sie, dass alle hier arbeitenden Kräfte „wertvolle Arbeit“ leisteten. Die Interimslösungen in der Schulstraße und am Rockenauer Pfad vorsorglich noch aufrechtzuerhalten, könne ihre Fraktion mittragen. Man müsse warten, bis die Aufsiedlung des zweiten Bauabschnitts von Walldorf-Süd Form annehme. Zum Schulbericht meinte sie, dass die hier vorgelegten Zahlen „intensiv“ beraten werden müssten. Die „stetig steigenden Kinderzahlen machen nicht halt“. Hier steuere man gerne nach. Handlungsbedarf sah sie vor allem bei den Betreuungsräumen in der Schillerschule und bei der Mensa der Waldschule.
„Wir finden unsere Kindertagesstättenbedarfsplanung gut“, stellte Stadtrat Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) fest. Er hob hervor, wie wichtig der Betreuungsschlüssel sei, der sich verbessert habe. Zu den Gebühren meinte er, dass viele Kommunen dazu übergehen würden, ganz auf Gebühren zu verzichten. Bei den Schulen sprach er die Bezirksänderung an, wobei man sehen müsse, wie groß die Grundschulen seien. Er sprach auch das noch fehlende Ganztageskonzept am Schulzentrum mit Realschule und Gymnasium an. Zum „Weisbrod-Bau“ an der Sambuga-Schule meinte Weisbrod, dass dieser energetisch saniert werden müsse. Wie aus der Vorlage hervorgeht, sind „energetische Verbesserungen und räumliche Optimierungen“ hier vorgesehen, aber nur soweit „zwingend nötig“ wegen der Interimssituation.
Das neue Kinderhaus im Gewann Hof verschaffe Walldorf „eine Verschnaufpause“, wenn auch nur eine kurze, sagte Stadtrat Günter Lukey (FDP). Auch er war dafür, die Interimslösungen in der Schulstraße und am Rockenauer Pfad noch beizubehalten als „Reserve“. Er begrüßte es, in die Betreuung und Bildung der Kinder zu investieren. „Bildung ist der Schlüssel zu Wohlstand“, so Lukey und diese gäbe es nicht zum Nulltarif, erklärte er mit Blick auf die städtischen Investitionen. Kritisch sah er die „punktuellen Verlagerungen“ an der Schillerschule und bei der dortigen  Kommunalen Betreuung und plädierte für eine „größere Lösung“. Auch über die Waldschule müsse man noch reden, so Lukey. Hier fehlten Räume für Klassen, Personal und die Kommunale Betreuung. Auch über die Größe der Mensa müsse man sprechen. Im Zuge der Digitalisierung, bei der sicherlich „Kosten an der Stadt hängen bleiben werden“, hoffte er, dass es Walldorf auch weiterhin finanziell so gutgehen möge.

„Die Schulen haben sich auf den Weg gemacht“, meinte Bürgermeisterin Christiane Staab, die auf die Sitzungen des „Arbeitskreises Schulentwicklung“ hinwies, in dem die angesprochenen Fragen diskutiert würden.

Das Kinderhaus im Gewann Hof wächst und soll im Frühjahr 2020 bezugsfertig sein. Insgesamt sechs Gruppen für Kinder unter und über drei Jahren werden hier im Holzhaus in Nähe zum Wald betreut (Foto: Pfeifer)

Text: Stadt Walldorf

 

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