SVS mit guter Vorstellung vor Vereins-Rekordkulisse
Gelsenkirchen (sim). Für den Zweitliganeuling SV Sandhausen gab es im zweiten Auftritt um den DFB-Vereinspokal beim Champions-League- Teilnehmer FC Schalke 04 nichts zu erben. „Es lief so ab, wie es zu erwarten war“, erwähnte SV-Trainer Gerd Dais nach der 0:3 (0:1) Niederlage vor 52.790 Besucher in der Veltins-Arena. Zwar hatte Huub Steevens („Wir haben gut angefangen, doch nach der Führung war zu wenig Spannung in unserem Spiel“) kräftig „rotiert“, doch in der Anfangsformation der „Knappen“ standen immer noch fünf Nationalspieler, die im zweiten Durchgang sogar noch erweitert wurden.
„Vor der imposanten Kulisse in einer sagenhaften Arena gingen wir sehr nervös in die Auseinandersetzung, was wir erst nach etwa 20 Minuten ablegen konnten“, zog Gerd Dais ein Resümee, wo er erneut die individuellen Fehler kritisierte: „Das müssen wir endlich ablegen, denn sonst bringen wir uns immer selbst ins Hintertreffen“. Er spielte hierbei auf die vorausgegangenen Aktionen beim zweiten und dritten Gegentreffer an. Einmal praktizierte Marco Pischorn ein unnötiges Foulspiel auf der rechten Schalker Angriffsseite und Kingsley Onuegbu leitete mit einem Fehlpass das letzte FC-Tor ein. „Spätestens nach Maricas Fallrückzieher zum 0:2 waren auch die kleinen Hoffnungen bei uns dahin, nach dem direkt davor Nico Klotz an einer Achenbach-Flanke vorbeirutschte und das mögliche 1:1 um Zentimeter verpasste“, war die letzte halbe Stunde für Gerd Dais dafür da, um Schauerte und Blacha nach ihren Verletzungen erstmals wieder Spielpraxis zu verschaffen.
Ibrahim Afellay brachte die Hausherren bereits nach elf Minuten in Führung, als er eine Marica-Hereingabe verwandelte. Zuvor schon vereitelte Ischdonat einen noch früheren Rückstand gegen Marica und Metzelder. In der nervösen SV-Anfangsphase scheiterte Marica danach (17./19.) noch zweimal an Daniel Ischdonat, neben David Ulm der beste Gästeakteur. Die ersten ernsthaften Gegenangriffe startete der Zweitligist in der letzten Viertelstunde des ersten Durchgangs, ohne Hildebrand jedoch vor größere Probleme zu stellen.
Nach Wiederbeginn zogen die „Königsblauen“ das Thema wieder an, sodass Marica das SV-Gehäuse knapp verfehlte und Kandziora einmal auf der Linie retten musste. Auf der Gegenseite versäumte Klotz den möglichen Ausgleich und 120 Sekunden später war alles entschieden. Den Freistoß von Barnetta drückte Marica akrobatisch ins Netz. Für den Endstand war Klaas-Jan Huntelaar, der in 68. Minute eingewechselte wurde, verantwortlich. Er profitierte allerdings von der Fehlabgabe von Onuegbu und der glänzenden Vorarbeit von Nachwuchstalent Julian Draxler.
„Jetzt gilt es, das Positive nach Braunschweig mitzunehmen und das Negative schnellstmöglich abzulegen, denn in der zweiten Liga sind dringend Punkte gefordert, auch wenn es gegen den noch ungeschlagenen Spitzenreiter geht“, stellt Gerd Dais die Vorgaben für das nächste Punktespiel klar heraus. Die Mannschaft hat nicht die Heimreise angetreten, sondern ist weiter in Richtung Norden aufgebrochen, „damit wir uns optimal vorbereiten können und keine unnötige Zeit auf den Autobahnen verbringen müssen“ (Dais).
FC Schalke 04: Hildebrand; Höger (46. Pukki), Metzelder (46. Kyriakos Papadopoulos), Höwedes, Kolasinac; Jones, Moritz; Barnetta, Affelly (68. Huntelaar), Draxler; Marica.
SV Sandhausen: Ischdonat; Kandziora, Pischorn, Morena, Achenbach; Fießer, Tüting; Klotz (63. Schauerte), Ulm (74. Blacha), Riemann (71. Wooten); Onuegbu.
Tore: 1:0 (11.) Afellay, 2:0 (62.) Marica, 3:0 (79.) Huntelaar, Zuschauer: 52.790, Schiedsrichter: Michael Weiner (Ottenstein).