Neues Raumprogramm für Waldschule und Sambuga-Schule – Anbau für die Mensa –
„Es geht vorwärts“, meinte Bürgermeisterin Christiane Staab, als es am 26. Januar in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats um das künftige Raumprogramm für die Waldschule und die Sambuga-Schule ging, dem der Gemeinderat einhellig zustimmte.
Nachdem die Stadt die Gebäude der Waldschule seit 2012 nach und nach modernisiert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht hat, war mit Abschluss dieser Arbeiten und nach Integration der Sambuga-Schule im Schuljahr 2019/2020 klar, dass vor allem für die Mensa zusätzlicher Raum geschaffen werden muss.
Wie Stadtbaumeister Andreas Tisch im Gemeinderat erläuterte, habe man sich mit den beteiligten Schulen intensiv beraten. Dabei sei neben einem Mensa-Anbau auch zusätzlich geprüft worden, was im Bestand untergebracht werden könne.
Das gemeinsam entwickelte Raumprogramm umfasst nun einen Neubau für die Mensa und ergänzende Räume für beide Schulen mit insgesamt 733 Quadratmetern an Funktionsflächen. Dieses Gebäude ist mehrgeschossig vorstellbar und könnte an das Hauptgebäude der Waldschule beziehungsweise den Werkpavillon angebunden werden. Im Werkpavillon selbst sieht die Planung nur kleinere Verlagerungen und Umbaumaßnahmen vor.
In die Überlegungen miteinbezogen wurde auch ein möglicher dritter Grundschulzug, der analog zu den bisherigen Grund- und Förderschulklassen in einem neuen, fünften Pavillon mit rund 557 Quadratmetern Platz finden könnte. Alles in allem nannte Tisch 1.316 Quadratmeter an Funktionsflächen, die noch um die notwendigen Verkehrsflächen ergänzt würden. Auch im Außenbereich würde sich im Zuge der Erweiterung noch einiges tun. Unter anderem sollen eine neue Fahrradabstellanlage und ein Außenlager für Geräte entstehen.
Wie Andreas Tisch ausführte, soll das Raumprogramm die Grundlage für einen Planungswettbewerb bilden. Ziel sei, die Eingriffe zu minimieren und das „sehr stimmige bauliche Ensemble“ respektvoll weiterzuentwickeln.
Ein Gutachten zur Schülerentwicklung, das die Stadt erstellen lässt, soll Klarheit bringen, ob ein weiterer Pavillon für einen dritten Grundschulzug tatsächlich realisiert werden soll.
Rund sieben Millionen Euro könnte die Erweiterung von Waldschule und Sambuga-Schule kosten. Fördermöglichkeiten wird die Stadt noch ausloten. Etwas Geduld wird noch gebraucht, denn der Baubeginn dürfte frühestens 2023 erfolgen. Mit seinem einstimmigen Votum für das vorgeschlagene Raumprogramm und das Gutachten zur Schülerentwicklung hat der Gemeinderat den Weg dafür freigemacht.
Ausgereiftes Raumprogramm
CDU-Stadtrat Mathias Pütz stimmte „im Sinne eines hochwertigen Bildungsangebots“ den Vorschlägen der Verwaltung zu. Es gelte, den spezifischen örtlichen Gegebenheiten der Waldschule Rechnung zu tragen, meinte Pütz, der auch forderte, dass der Wald „mit seinem hohen Stellenwert“ von nicht unbedingt notwendigen Eingriffen verschont bleiben müsse. Die Gebäude der Waldschule müssten „harmonisch in eine möglichst intakte natürliche Umgebung“ eingebunden sein. Pütz sprach sich außerdem für eine „verlässliche Schülerprognose“ aus und befürwortete auch den Planungswettbewerb.
Der Ort der Waldschule sei ein „Glücksgriff“, den man „pflegen und hegen“ müsse, meinte Stadträtin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD). Sie sprach von einem „stimmigen, guten und ausgereiften Raumprogramm“. Man müsse nun zeitnah, noch vor den Schulsommerferien, den nächsten Schritt gehen, forderte sie. Das Gutachten zum dritten Grundschulzug könne parallel eingeholt werden.
„Wir gehen intensiv dran und berichten vor den Sommerferien“, sagte Stadtbaumeister Andreas Tisch zu.
„Es wird Zeit“, meinte Stadtrat Manfred Wolf (Bündnis 90/Die Grünen). Die Vorlage der Verwaltung zeige die Bedarfe auf, dass ausreichender Platz notwendig sei. Eine „attraktive Verpflegungssituation“ in der neuen Mensa war ihm wichtig wie auch „multifunktionale Räume“. Der Eingriff in den Wald dürfe nur minimal sein, forderte er, mit ökologischem Ausgleich. Für die Mensa konnte er sich einen Bau aus Holz vorstellen.
Die Schülerzahlen für einen dritten Grundschulzug müssten validiert werden. In diesem Zusammenhang müsse man sich auch Gedanken über den Zuschnitt der Schulbezirke machen, meinte Wolf.
„Dieser Schulstandort ist genauso wichtig wie das Schulzentrum“, stellte Stadtrat Günter Lukey (FDP) fest. Auch er plädierte für „harmonisch eingefügte neue Gebäudeteile“ und einen „minimalen Waldeingriff“. Eine zeitnahe neue Einteilung der Schulbezirke sprach auch er an. Man brauche Schülerprognosen für die nächsten zehn Jahre, so Lukey. Durch den zweiten Bauabschnitt von Walldorf-Süd befürchtete er Engpässe an der Schillerschule. Dies müsse unbedingt nochmals im Gemeinderat diskutiert werden.
Bürgermeisterin Christiane Staab bestätigte, dass eine neue Einteilung der Schulbezirke aufgrund des von der Stadt beauftragten Gutachtens zu den prognostizierten Schülerzahlen erfolgen könne.
Der Anbau soll sich harmonisch in das Ensemble der Waldschule einfügen, so der erklärte Wunsch des Gemeinderats (Foto: Pfeifer)
Text: Stadt Walldorf