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Gemeinderat Walldorf beschließt Satzung – Große Pflanzen- und Tiervielfalt

Die Storchenwiese ist jetzt offiziell ein „geschützter Landschaftsbestandteil“. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mit der Satzung zur Unterschutzstellung nach dem Bundesnaturschutzgesetz beschlossen. Vorangegangen war eine Offenlage der Satzung mit Beteiligung der Träger öffentlicher Belange, nach der einige Anregungen eingearbeitet wurden. Die Entscheidung fiel bei einer Enthaltung von Dagmar Criegee (FDP).

Alena Müller, Leiterin des Fachbereichs Ordnung und Umwelt, erläuterte, dass man insgesamt 28 Träger öffentlicher Belange beteiligt habe. Unter den 22 eingegangenen Stellungnahmen hätten 17 keine Bedenken, Anregungen oder Änderungswünsche genannt. Berücksichtigt und in die endgültige Satzung eingearbeitet wurden letztlich Anmerkungen der Unteren Naturschutzbehörde, des Landschaftserhaltungsverbands und des Straßenbauamtes. Darin geht es um die Schutzziele, um die FFH-Mähwiese und um den Böschungsbereich der angrenzenden K4256.

Zuletzt war das Thema im Februar bei der Offenlage der Satzung im Gemeinderat behandelt worden. Deutlich wurde, dass die Storchenwiese nicht nur ein Habitat für die in Walldorf so beliebten Störche ist, sondern sich durch konsequente Pflege und durchdachtes Mähmanagement in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Brut- und Rastgebiet für über 80 Vogelarten entwickelt hat. Daneben weist die Fläche inzwischen eine beachtliche Artenvielfalt auf. Über 200 Blütenpflanzenarten und mindestens 180 Insektenarten, darunter knapp 90 Schmetterlingsarten, konnten in den letzten Jahren nachgewiesen werden. Es sind 58 Arten dokumentiert, die auf der Roten Liste beziehungsweise der Vorwarnliste vertreten sind. 

Die Unterschutzstellung hat eine längere Vorgeschichte: Schon im Jahr 2018 hatte die NABU-Ortsgruppe Walldorf-Sandhausen – die eng mit der Stadt zusammenarbeitet und sich unter anderem um Mahdkonzept, Monitoring, Horstpflege oder Wasserstandkontrolle der drei Teiche kümmert – vorgeschlagen, die Storchenwiese als Naturschutzgebiet auszuweisen. Das war damals vom Regierungspräsidium Karlsruhe abgelehnt worden.

Katrin Siebold (CDU) sagte, die Maßnahme sei „ein wichtiger Schritt zum Erhalt und Schutz unserer natürlichen Lebensräume“, sie trage zur Biodiversität bei und unterstütze das ökologische Gleichgewicht. Sie hob die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt hervor: „Die Artenliste liest sich wie das ‚Who is who‘ und darauf können wir stolz sein.“

Lorenz Kachler begrüßte für die SPD die Unterschutzstellung des „ökologisch wertvollen Gebiets“, das man langfristig als Habitat für seltene Pflanzen- und Vogelarten sichere. „Das ist ein starkes Zeichen für nachhaltigen Umwelt- und Artenschutz durch die Stadt“, sagte er. Kachler bat darum, wenn möglich auf Schutzvorrichtungen wie Zäune zu verzichten. „Das hat bisher auch ohne gut geklappt.“

Paula Glogowski (FDP) würdigte den ökologischen Erfolg, den die Storchenwiese darstelle, und bezeichnete die Unterschutzstellung als „sinnvollen Schritt“. Skepsis herrsche in ihrer Fraktion aber gegenüber dem generellen Betretungsverbot (mit Ausnahme der Eigentümer sowie für Pflege-, Forst- oder Jagdaufgaben).
Dagmar Criegee, die sich der Stimme enthielt, hatte sich dazu bereits bei der Offenlage der Satzung kritisch geäußert.

„Es geht endlich um den Beschluss“, freute sich Maximilian Himberger (Bündnis 90/Die Grünen). Auf den „Schutz dieses Kleinods“ hätten seine Fraktion und der NABU „sehr lange“ gewartet. Himberger sagte: „Der Naturschutz in Walldorf hat heute einen großen Schritt nach vorne gemacht.“

Mihriban Gönenç (Zusammen für Walldorf) sprach von einem „wichtigen Lebensraum für zahlreiche bedrohte Arten“. Mit der Unterschutzstellung schaffe man die Grundlage für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Fläche.

Alle Redner dankten den am Erfolg der Storchenwiese Beteiligten, ganz besonders dem NABU für das langjährige ehrenamtliche Engagement.

 

Text: Stadt Walldorf
Foto: Jan A. Pfeifer

 

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