Gemeinderat stimmt Kindergartenbedarfsplanung zu – Zuwachs bei Krippenplätzen
In der letzten Sitzung des Gemeinderats im alten Jahr war auch die Kindergartenbedarfsplanung für 2013 ein wichtiges Thema. Der Gemeinderat stimmte der Planung einhellig zu und begrüßte das Engagement sowie die erreichte Versorgungsquote.
Erster Beigeordneter Otto Steinmann stellte dem Gremium die Planung vor, die alle Kindertagesstätten Walldorfs berücksichtigt. Auch das „Haus der kleinen Hände“ auf dem SAP-Campus wurde bereits einbezogen. Die Eröffnung dieses Hauses für die Kleinen ist für das Frühjahr vorgesehen.
Eltern und Kindern gerecht werden
Grundsätzlich werde sich 2013 im Kindergartenbereich wenig ändern, erklärte Steinmann. Der Evangelische Kindergarten werde im Sommer von dem alten Haus in der Schulstraße in das neue Gebäude in der Neuen Sozialen Mitte umziehen, wobei hier der vorgegebene neue erhöhte Personalschlüssel bereits umgesetzt werde. Von „deutlichen Veränderungen“ sprach Steinmann, was die Einrichtungen für Kinder unter drei Jahren anging. Dabei sah er Walldorf gut vorbereitet für den 1. August 2013, ab dem der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für Kinder unter drei Jahren greift. Walldorf habe einen Versorgungsgrad von sechzig Prozent erreicht – die Spielgruppen eingerechnet. Über vierzig Prozent seien es ohne die Plätze in den Spielgruppen. Die neue städtische Kinderkrippe in der Neuen Sozialen Mitte, die vom Zipfelmützen e. V. betrieben wird, sei seit November im Aufbau, so Otto Steinmann, und im „Haus der kleinen Hände“ würden die ersten Kinder im kommenden Frühjahr aufgenommen. Tagesmütter würden auch in Walldorf immer wichtiger. Derzeit würden in Walldorf siebzehn Kinder von Tagesmüttern betreut. Den Zuschuss, den die Stadt hierfür leistet, bezifferte der Erste Beigeordnete auf 35.000 Euro. Dass der Stadt auch die Ferienbetreuung nach wie vor ein wichtiges Anliegen sei, hob Steinmann hervor. „Derzeit sind wir dabei, ein Konzept zu erarbeiten, wie in Hinblick auf die Ganztagesschule in der Sommerpause die Ferienbetreuung so organisiert werden kann, dass sie Eltern und Kindern gerecht wird“, erklärte Steinmann.
Er wies auch darauf hin, dass man die Entwicklung der Jahrgangszahlen im Blick behalten müsse. Die maßgeblichen vier Kindergarten-Jahrgänge umfassten 552 Kinder. Während Walldorf in den vergangenen Jahren Jahrgangsstärken zwischen 150 und 180 Kindern gehabt habe, zeige die aktuelle Entwicklung, dass die Jahrgangsstärken auf etwa 120 Kinder zurückgingen. „Dies wird sich auf Krippe und Kindergärten und mittelfristig auch auf den schulischen Bereich auswirken“, stellte er fest.
Entwicklung beobachten
Stadträtin Hannelore Blattmann (CDU) begrüßte es, dass Walldorf den Rechtsanspruch erfüllen könne. Man könne den Familien alle Betreuungsformen bieten, meinte sie lobend. Sie erwähnte jedoch auch, dass in den Kindertagesstätten alle Plätze belegt seien und nur noch Notplätze bereitstünden. Die neue Ferienbetreuung im „Haus der Kinder“ werde gut angenommen, ergänzte sie. Dr. Günter Willinger (FDP) lobte, dass die Forderung seiner Fraktion, die Zahl der Krippenplätze zu erhöhen, erfüllt worden sei und man die Quote erreiche. Auch er hob die Bedeutung der Tagesmütter hervor, die ihrerseits Familie und Beruf vereinbaren könnten. Angesichts der Tatsache, dass es für Kinder über drei Jahren keine Reserven mehr gebe, bat er bis Mitte 2013 um eine Information zum aktuellen Stand. Die Kosten für die Kinderbetreuung in Höhe von rund 3,2 Millionen Euro sah er als „sinnvoll, nachhaltig und notwendig“ an. Auch Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) bat um rasche Information, falls die Nachfrage nach den Notplätzen steige. Zu volle Gruppen wolle man nicht. Sie wies nochmals darauf hin, dass nur noch 35 Prozent der Kinder Regelplätze bräuchten und der Rest Ganztagesplätze benötige. Hier seien vor allem flexible Betreuungszeiten gefragt. Etwas skeptisch zeigte sie sich hinsichtlich der Plätze für die Kinder unter drei Jahren und fragte sich, ob man wirklich alle Anfragen bedienen könne. Die gestiegenen Landeszuschüsse für die Kinderbetreuung begrüßte sie sehr. Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) lobte die guten Zahlen. Die Entwicklung in Walldorf-Süd sei allerdings noch eine Unbekannte, meinte er. Angesichts der Bevölkerungsentwicklung dürfte es jedoch schwierig werden, die Einrichtungen zu halten. Hier müsse man sich rechtzeitig Gedanken machen, so Weisbrod.
Einig waren sich die Mitglieder des Gemeinderats nicht nur in ihrer Zustimmung zur Planung, sondern auch in ihrem herzlichen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen für Kinder.
Quelle: Stadt Walldorf