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Rassendiskriminierung bei Tieren – darf man das so sagen?

5. März 2018 | > Wiesloch, Politik

Rassendiskriminierung bei Tieren – darf man das so sagen?

Der Begriff „Rassendiskriminierung“ bezieht sich, so Oberbürgermeister Dirk Elkemann, ausschließlich auf Menschen. Daher verwehrt er sich gegen den Gebrauch dieses Wortes in Bezug auf die Hundesteuer bzw. sog. Kampfhundesteuer. Er bezieht sich auf die Definition des Begriffes im Sinne der Vereinigten Nationen (UN).

(Das Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung (kurz UN-Rassendiskriminierungskonvention; internationale Abkürzung ICERD) ist eines von sieben Menschenrechtsabkommen der Vereinten Nationen (UN) – es richtet sich gegen jede rassistische Diskriminierung aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Abstammung, nationaler und ethnischer Herkunft.)

Herrn Elkemann dürfte es wohl entgangen sein, dass in Analogie zu den Menschenrechten die Tierrechtsbewegung schon lange bestrebt ist, auch eine Anerkennung von Tierrechten einzufordern, die besonders auf Ethik und Gerechtigkeit basieren.

Zumal es wissenschaftlich nicht haltbar und ein Vorurteil – eine Fake News, wenn in ein Lebewesen – sei es Mensch oder Hund – aufgrund seines äußeren Erscheinungbildes und seiner Rassenzugehörigkeit bestimmte Charaktereigenschaften hineininterpretiert werden.

Siehe auch Stellungnahmen zum Thema Kampfhundesteuer in Wiesloch des Tierschutzvereins sowie Dr. med.vet. Weichert und Dr med.vet. Maurer Leiter der Tierklinik Heidelberg.

Die Hundebesitzer fordern ebenso eine andere Wortwahl, der Begriff Kampfhund ist einfach falsch; sagen sie.

„Als Kampfhunde im eigentlichen Sinne werden Hunde bezeichnet, die zu Tierkämpfen, insbesondere zu Hundekämpfen, aber auch zu Kämpfen z. B. gegen Bullen gezüchtet, ausgebildet und eingesetzt wurden. Der Begriff bezeichnete ursprünglich keine bestimmte Hunderasse, sondern ein bestimmtes Einsatzgebiet. Später wurden speziell für den Tierkampf einige klar voneinander abgetrennte Hunderassen gezüchtet, bei deren Nachfolgern heutzutage jedoch in den offiziellen Zuchtlinien die besondere Tierkampfeignung nicht mehr zu den Zuchtzielen zählt.[1][2] Hundekämpfe sind aktuell in vielen Ländern verboten, finden aber mancherorts im kriminellen Umfeld dennoch statt. “ erklärt Wikipedia eindeutig.

Anthropologie! Der Mensch ist auch ein Tier!

„Wenn es also um das Thema Tierethik geht, so geht es letzten Endes auch immer um das Thema Anthropologie. Denn auch der Mensch ist ein Tier. Und als dieses ist er lediglich eine eigene Spezies und damit von anderen Spezies auf dieselbe Art und Weise unterscheidbar wie wir etwa Hund von Katze und Tiger von Löwe unterscheiden können. Nicht mehr, nicht weniger. Im Hinblick auf den pathozentrischen Aspekt ist jedoch kein moralisch relevanter Unterschied zwischen der menschlichen und den meisten nichtmenschlichen Spezies auszumachen. Wenn wir Menschen also aufhören würden, einen solchen Unterschied künstlich einzubauen, nur weil wir es können , würden wir moralisch gesehen einen ähnlich großen Schritt nach vorn vollziehen, wie mit der offiziellen Aufhebung der Rassendiskriminierung.“ – so Dr. phil. Dipl. Inf. Sabine Tischler.
 
„Wir blicken auf eine lange philosophische Obsession zurück, die versucht, den Menschen durch Abgrenzung vom Tier zu bestimmen. Jedoch mussten in der Vergangenheit jegliche menschlichen Alleinstellungsmerkmale wieder verworfen oder wenigstens neu formuliert werden. Durch die Etablierung des Evolutionsgedankens, aber auch durch relevante Forschungsergebnisse empirischer Wissenschaften in jüngerer Zeit, wurden Mensch und Tier hinreichend nahe aneinander gerückt, um damit eine offensichtliche Sonderstellung des Menschen auf ihre moralischen Implikationen hin grundsätzlich zu hinterfragen. Der Mensch ist demnach nicht nur selbst ein Tier, sondern ihm kommen bereits als Tier mentale Fähigkeiten zu – und dies gilt damit natürlich auch für nichtmenschliche Tiere. Ein Nachdenken über Tiere ist somit immer zugleich eines über uns selbst..“ – erklärt Sabine Tischler in ihrem Buch „Menschen, Tiere und Moral: Neurophilosophische Überlegungen zum moralischen Status von Tieren„.
 

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Text und Bilder: Robert Pastor

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