Bleiben Sie informiert  /  Samstag, 27. April 2024

Informationen von Hier

Termine, Adressen, Vereine,
Lokalpolitik, Berichte und
Wirtschaftsinformationen

Aktuelle Nachrichten und Berichte aus Wiesloch und Walldorf

Nicht abschreiben

16. Oktober 2014 | Das Neueste, LOS Wiesloch

Anzeige

Wie junge Menschen mit einer Lese-Rechtschreibschwäche ihr Bildungsziel erreichen und ihr (Berufs-)Leben in den Griff bekommen können

Von Dr. Gerd Eisenhofer

FuchsBeim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen lief in den vergangenen Wochen der Film „Dyslexie – Der Kampf mit den Buchstaben“, der ein oftmals verkanntes gesellschaftliches Problem aufgreift (Dyslexie ist der Fachbegriff für Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten). Der Film schildert die Probleme eines Mannes mit Lese-Rechtschreibproblemen. Philipp Halbe (30), der Hauptdarsteller, kann weder Anträge ausfüllen, noch Packungsbeilagen lesen. Doch er versucht sich trotz dieser Schwäche irgendwie durch den Alltag zu mogeln. Mehr schlecht als recht übrigens. Denn am Ende des Films wird ihm das Sorgerecht für seine Tochter entzogen.

Eine Situation, die immer mehr Erwachsene so oder so ähnlich kennen. Manchmal hat man den Eindruck, dass die Kulturtechniken Lesen und Schreiben mehr und mehr verkümmern. So klagen viele Ausbildungsleiter seit Jahren zu Recht, dass sich die Lese- und Rechtschreibfertigkeiten der Auszubildenden gegenüber früheren Ausbildungsgenerationen permanent verschlechtert haben. Und auch Universitätslehrer weisen darauf hin, so schreibt es der Philosophieprofessor Konrad Paul Liessmann am 26.09.2014 in einem Beitrag für die FAZ, dass ihre Studenten weder die Rechtschreibung noch die Grammatik ausreichend beherrschen und auch nicht über eine präzise Ausdrucksfähigkeit verfügen.

Und wie reagiert die Bildungspolitik darauf?

Zu Beginn ihrer Schullaufbahn wird Schülern das Schreiben nach der – um es vorsichtig zu formulieren – fragwürdigen Methode Schreiben nach Gehör vermittelt, Lesetexte werden drastisch vereinfacht, und viele Aufgaben sollen durch Ankreuzen oder Einsetzen einzelner Wörter bearbeitet werden. Die Schulung des eigentlichen Schreibens, d. h. das Verfassen von Texten, bleibt dabei meist auf der Strecke, so schreibt Liessmann weiter.

Dabei könnte – folgt man der Argumentation Liessmanns – alles ganz einfach sein: Lesen und Schreiben sind Kulturtechniken, auf in unserer heutigen komplexen Welt mehr denn je nicht verzichtet werden darf. Es kann nicht der richtige Weg sein – so Liessmann – „das Betrachten von Bildern zu einem Akt des Lesens und das Ankreuzen von Wahlmöglichkeiten zu einem Akt des Schreibens hochzustilisieren“, auch wenn es Menschen gibt, denen das Lesen- und Schreibenlernen schwer fällt. Viel sinnvoller wäre es dagegen, diese Menschen mit geeigneten, auf ihr Problem zugeschnittenen Methoden effektiv zu unterstützen, damit sie ihr Bildungsziel erreichen und ihr (Berufs-)Leben in den Griff bekommen können.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Dr. Gerd Eisenhofer ist Leiter des Lehrinstituts für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) Wiesloch-Schwetzingen-Speyer (www.LOS-Wiesloch.de).


Weitere Informationen finden Sie hier:


www.LOS-Wiesloch.de

LOS Wiesloch
In den Breitwiesen 9
69168 Wiesloch
Tel. 06222 6791330
E-Mail: [email protected]


www.LOS-Schwetzingen.de

LOS Schwetzingen
Carl-Benz-Straße 3
68723 Schwetzingen
Telefon: 06202/126687
E-Mail: [email protected]

 

Das könnte Sie auch interessieren…

Vereine spenden an das Jugendrotkreuz Walldorf

  Eintracht-Germania und Blasorchester übergeben Erlös aus Adventskonzert „Das ist eine klasse Sache“, freut sich Bürgermeister Matthias Renschler, dass sein Vorschlag bei den beteiligten Vereinen Anklang gefunden hat: Der Gesangverein Eintracht-Germania und das...

Zwischenbericht zum Förderprojekt „Innenstadtberatung“ im Gemeinderat

  Die Stärken des Standorts hervorheben Der Gemeinderat hat sich vor Kurzem mit den ersten Ergebnissen des Förderprojekts „Innenstadtberatung“ beschäftigt. Es wurde durch die Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar (IHK) zusammen mit dem Rhein-Neckar-Kreis...

Jüdischen Friedhof stärker ins Bewusstsein bringen

  Wegweiser und Gedenktafel geplant „Das Erinnern an jüdisches Leben in Walldorf ist schon seit einigen Jahren Thema“, sagte der Erste Beigeordnete Otto Steinmann. Im Gemeinderat ging es jetzt darum, den jüdischen Teil des Friedhofs stärker ins öffentliche...

Hier könnte Ihr Link stehen

Veranstaltungen / Gewerbe

Werbung

Hier könnte Ihr Link stehen

Themen

Zeitreise

Archive