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Zehn Mal greifbares Glück für Menschen mit Demenz

17. Dezember 2021 | > Wiesloch, Leitartikel, Photo Gallery

Zehn Einrichtungen, die in der Metropolregion Rhein-Neckar Menschen mit Demenz betreuen und begleiten, erhalten Mitte Dezember ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk: Die Dietmar Hopp Stiftung spendet ihnen im Rahmen der Förderaktion „Greifbares Glück – Menschen mit Demenz spielerisch aktivieren“ je eins von insgesamt 100 Tovertafel-Paketen.

Bild: Thomas Neu

Mit Wohnen und Pflege „Im Sonnengarten“ in Buchen ist auch der allererste Bewerber unter den ersten Spendenempfängern. Freuen können sich außerdem Senioreneinrichtungen in Heddesheim, Heidelberg, Kleinniedesheim, Lambrecht, Lorsch, Mannheim, Speyer, Weinheim und Wiesloch.

„Bei den mehr als 100 Bewerbern handelt sich überwiegend um Pflegeheime, Tagespflege-Einrichtungen und Kliniken aus der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar. Alle Interessenten haben sehr lebendig geschildert, wie sie die Tovertafel in ihr Beschäftigungsangebot für Demenzkranke integrieren möchten“, erklärt Meike Leupold, stellvertretende Leiterin der Dietmar Hopp Stiftung. Die ersten zehn auszuwählen sei entsprechend nicht einfach gewesen. – Aber auch für 90 weitere Einrichtungen besteht noch Hoffnung, ein Tovertafel-Paket zu erhalten: Bis September 2022 gibt die Dietmar Hopp Stiftung monatlich jeweils zehn weitere Spendenempfänger bekannt.v

Bild: Thomas Neu

Der Begriff Tovertafel kommt aus dem Niederländischen und bedeutet Zaubertisch. Das Prinzip ist einfach, die Wirkung enorm: Ein Beamer projiziert Spiele auf einen Tisch, die mit Farben, Klängen und Bewegung Sinne und Motorik anregen. Durch einfache Impulse werden selbst Menschen mit einer schweren Demenzerkrankung aktiviert und haben für einige Momente wieder Anteil am Leben.

Das spielt nicht zuletzt unter den aktuellen Pandemiebedingungen eine große Rolle: Zwar gebe es noch keine langfristigen Studien dazu, aber erste Anzeichen wiesen darauf hin, dass eine Covid-19-Erkrankung die Entstehung einer Demenz fördern könne, erklärt Professor Jürgen Bauer, Direktor des Netzwerks Alternsforschung der Universität Heidelberg und Ärztlicher Direktor des Agaplesion Bethanien Krankenhauses Heidelberg. Er unterstreicht: „Hinzu kommt, dass ältere Covid-Patienten oftmals unter erheblichen Beeinträchtigungen im Bereich des Denkens und der Auffassungsgabe leiden. Diese Covid-Folgen können die Selbständigkeit älterer Menschen erheblich beeinträchtigen. Auch diese Gruppe kann von der Aktivierung durch die Beschäftigung mit der Tovertafel profitieren.“

Insgesamt spendet die Dietmar Hopp Stiftung im Rahmen ihrer Förderaktion 100 Tovertafel-Pakete im Gesamtwert von rund 1,3 Millionen Euro an gemeinnützige Einrichtungen in der Metropolregion Rhein-Neckar, in denen Menschen mit Demenz betreut und begleitet werden. „Wir leisten mit unserer Förderaktion einen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität hochbetagter Menschen, die nicht nur durch die soziale Isolation besonders unter der aktuellen Pandemie leiden“, betont Stiftungsleiterin Heike Bauer.

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