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Corona: good news are the best news

2. April 2020 | > Wiesloch, Corona-Virus, Leitartikel, Leserbriefe

Es gibt weiterhin auch gute Nachrichten, die nicht unbeachtet bleiben sollten.

Die Situation in Wiesloch ist derzeit noch erfreulich stabil. Es sind mit Datum 30.3.  18 positiv Getestete (letzte Woche 12), kein weiteres Kind. 6 sind schon wieder genesen. Wir sind also noch weit, weit vor der Welle. Es sind weiterhin sehr geringe Zahlen auf fast konstantem Niveau. Die Anzahl derer, die sich neu infizieren sind ähnlich hoch wie diejenigen, die genesen sind. Es wäre schön, wenn das überall so wäre. Die Zeit, in der sich die Zahl der Erkrankten verdoppelt, ist länger als im Schnitt anderer Regionen. Die Tatsache, dass kein weiteres Kind sich infiziert hat, zeigt, dass Kindergarten- und Schulschließungen effektive Mittel sind. Beruhigend ist auch, dass sich die Positiven auf wenige Haushalte beschränken. Ich gehe weiterhin davon aus, dass sich das Virus noch nicht frei in der Wieslocher Bevölkerung ausbreitet. Die Kinderwelt erscheint mir noch gänzlich unbeteiligt zu sein. Man kann weiterhin recht entspannt bleiben – wenn man sich an die Sicherheitsregeln hält.

Das Virus ist im Alltagsleben offenbar nicht so ansteckend wie gedacht. Das weist eine Nachbetrachtung der Charitè der Münchner Übertragungsgruppe aus, wo sich bei einem Automobilzulieferer über eine chinesische Mitarbeiterin insgesamt 217 Menschen infiziert hatten. Die allermeisten davon hatten sich durch engste innerfamiliäre Kontakte angesteckt, die Kontakte am Arbeitsplatz und im Freizeitbereich (Face to face Kontakt über 15 min) führten dagegen nur in 11 Fällen, also nur in  5 %, zu einer Ansteckung. Dieser Übertragungsweg kann durch konsequentes Abstandhalten komplett vermieden werden und das sollte das Ziel sein. Der Ausbruch ist im Übrigen durch strikte Quarantäne komplett eingedämmt worden.

In diesem Zusammenhang mache ich ausdrücklich Werbung dafür, beim Einkaufen einen Mundschutz zu tragen.  Mundschutz macht Sinn! Er hält vor allem die eigenen Tröpfchen, die man Atmen, Sprechen oder Husten absondert, zurück, schützt also andere, reduziert aber auch das eigene Risiko, angesteckt zu werden. Allerdings nicht komplett, denn eine Ansteckung ist auch über die Bindehäute der Augen möglich. Es muss dabei kein medizinischer Mundschutz sein, wie ich ihn in der Praxis trage, sondern beim Einkaufen reicht völlig ein enger Buff, ein Tuch oder eine selbstgenähte Maske. In China, wo alle Mundschutz tragen, trägt dies erheblich zur Eindämmung der Pandemie bei. Bei uns dagegen ist das leider immer noch die Ausnahme und man wird eher belächelt oder schräg angeschaut. Medizinischen Mundschutz kann man dagegen nicht kaufen, denn davon gibt es zu wenig und er sollte Krankenhäusern und Praxen vorbehalten bleiben.

Ein neuer Test kommt auf den Markt. Für Mitte April ist ein Test angekündigt worden, der über eine Blutprobe Antikörper nach durchgemachter Infektion nachweist. Ich hoffe,  dass dieser Antikörpertest viele schon Geschützte offenbart, die die Erkrankung unbemerkt durchgemacht haben und damit auch unsere Wahrnehmung der Epidemie etwas korrigiert. Es sollte künftig auch darum gehen, wieviele schon geschützt sind und keine oder kaum Symptome hatten und nicht nur um Neuerkrankungen und Todesfälle.

In der vergangenen Woche wurde ein Todesfall in Wiesloch bekannt gegeben. Das ist beklagenswert, aber nicht beunruhigend. Von den Erkrankten versterben in Deutschland derzeit 0,4 %. Das ist wenig, im Vergleich zu Italien/Spanien sogar um eine Zehnerpotenz geringer. Es heißt aber auch, es wird in jeder mittelgroßen Stadt wie Wiesloch mehrere Todesfälle zu beklagen geben. Die Menschen, die in Deutschland erkranken, sind im Schnitt derzeit 45 bis 50 Jahre alt, die Verstorbenen sind im Durchschnitt 81 Jahre alt. Das spricht eine klare Sprache. Dennoch kann es im Einzelfall sein, dass jüngere Menschen schwer erkranken oder gar versterben. Wenn so etwas berichtet wird, muss man, um es einordnen zu können, wissen, ob Vorerkrankungen vorlagen und auch ob die medizinisch gebotene Therapie durchgeführt wurde oder vielleicht nicht durchführbar war.  Letzteres war nach meinem Kenntnisstand der entscheidende Punkt.

Zuletzt sollte sich die Stadt Wiesloch darauf vorbereiten, dass noch mehr Tests durchgeführt werden sollen. Hierzu wäre ein eigenes Test-Center wie in Schwetzingen sinnvoll. Ein geeigneter Standort wäre der Festplatz geeignet. Ich habe Bürgermeister Ludwig Sauer gebeten, mit dem Kreis in Verbindung zu treten.

Dr. med. Gerhard Veits

Arzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin

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