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Wiesloch Heidelberger Strasse – Ein Moment der Unachtsamkeit und das Leben kann vorbei sein

22. Dezember 2019 | > Wiesloch, Leitartikel, Photo Gallery

Fuß·gän·ger·über·gang /ˈfuːsɡɛŋɐ|yːbɐɡaŋ,Fúßgängerübergang/ Substantiv, maskulin [der] durch Nägel (2), Streifen o. Ä. auf der Fahrbahn markierte Stelle, an der die Fußgänger[innen] eine Straße überqueren dürfen.
Mutter mit Kinderwagen rennt über die mehrspurige Straße

Mutter mit Kinderwagen rennt über die mehrspurige Straße

(rp) 22.12.2019 – Neues aus dem Wieslocher Gemeinderat: “Im Rahmen der Aussprache wurde ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit 16 zu zehn Stimmen angenommen. Für das kommende Jahr werden 200.000 Euro in den Haushalt eingestellt, um eine sichere Überquerung für Fußgänger und Radfahrer im Bereich Schillerstraße und Heidelberger Straße zu realisieren. “Ich gebe allerdings zu bedenken, dass mit dieser Entscheidung eine Veränderung der Prioritäten bei geplanten Maßnahmen erfolgen muss”, so Oberbürgermeister Dirk Elkemann.” berichten die Kollegen der RNZ.

Bei dem Anliegen der Grünen geht es darum, die Querung der Heidelberger Straße für Radfahrer und Fußgänger in der Einmündung der Schillerstraße zu verbessern. Dort verläuft ein wichtiger Schulweg Richtung Schulzentrum. Die Radfahrer müssen dort die 4-spurige Heidelberger Straße auf sehr gefährliche Art und Weise queren, um in den Schloßweg zu gelangen. Mit diesem Straßenabschnitt der Heidelberger Strasse wollen wir uns in diesem Artikel zunächst noch nicht detailliert befassen.

Wir werfen erstmal einen Blick auf die Situation zwischen Ampel und Unterführung

Ein Radfahrer steigt ab und schiebt, einer nicht.

Ein Radfahrer steigt ab und schiebt, einer nicht.

Vor allem Gefahrenpunkt, weil unbedacht gehandelt wird!

Es mangelt doch vor allem an der Disziplin und dem Rechtsbewusstsein einiger Fußgänger und Radfahrer. Verkehrsregeln sind nun mal nicht in die Disposition der Verkehrsteilnehmer gestellt. Es gibt Regeln, Gesetze und Vorschriften, an die wir uns alle zu halten haben. Schon aus eigenem Interesse, der Gesundheit und des eigenen Lebens willens.

Neben der Ampelanlage mit Zebrastreifen ist wenige hundert Meter entfernt die Unterführung, die zum sicheren und gefahrlosen Wechseln der Straßenseite gedacht ist. Trotz dessen kann man beobachten, wie viele Radfahrer sowie Fußgänger Gefahren in Kauf nehmen.

Radfahrerin beansprucht Gehweg

Radfahrerin beansprucht Gehweg

 

Dazu zählen Kinder, die es den Erwachsenen nachmachen. Mehrfach konnten wir während der Beobachtung feststellen: Radfahrer steigen an der Fußgängerampel nicht ab, gefährden so Passanten, die entgegenkommen.

Die Frau auf dem Foto oben war nicht bereit, komplett abzusteigen, auf den Pedalen stehend rollte sie der Familie mit Kindern und Kinderwagen entgegen. Wohl auch in der Erwartung, dass die schon Platz machen werden, wenn sie da mit dem Rad herunterrollt.

Hier zeigt sich auch einmal wieder, dass die Öffnung der sog. Fußgängerzone für den Radverkehr an bestimmten Punkten Gefahren mit sich bringt. Begründet auf Rücksichtslosigkeit. Das kann man klar so benennen.

Das Gegenteil wäre gewesen, abzusteigen und der entgegenkommenden Familie Platz lassen. Einfach kurz absteigen, stehen bleiben, die Fußgänger vorbeilassen. Die hätten sich sicher mindestens mit einem Lächeln bedankt.

Hinweisschild Unterführung viel zu klein???

Hinweisschild Unterführung viel zu klein???

Braucht es mehr Richtzeichen oder Gefahrenzeichen?

Wer die Straße unbedacht überquert, muss mit den Gefahren rechnen und haftet für den eigenen Personenschaden selbst sowie für den verursachten Schaden anderer. Nehmen Passanten am öffentlichen Straßenverkehr teil, müssen sich auch diese an die gesetzlichen Vorgaben der StVO halten. Diese schreibt unter anderem die Verwendung des Bürgersteiges vor.

“Fußgänger müssen den vorrangigen Verkehr beachten und wenn möglich Fußgängerüberwege oder Ampeln nutzen. Wenn es die Verkehrslage erfordert, muss die Straße an Kreuzungen oder Einmündungen überquert werden. Ampeln oder Markierungen sind zu beachten. Nur wenn ein Zebrastreifen aufgebracht ist, haben Fußgänger Vorrang. Aber auch hier gilt: Erst durch einen Blick nach rechts und links vergewissern, dass man wahrgenommen wurde bzw. kein Fahrzeug herannaht, ehe man die Fahrbahn betritt”, so der ADAC.

Gerade in der dunklen Jahreszeit und bei winterlichen Straßenverhältnissen treffen den Fußgänger erhöhte Sorgfaltspflichten.

Heidelberger Straße Ecke Gerbersruhstrasse

Heidelberger Straße Ecke Gerbersruhstrasse

Muss man den Menschen Grenzen setzen?

Ja, scheinbar schon gewissermaßen. Die weiß-roten Absperrketten sind eine recht wirkungsvolle Maßnahme. Diese sollte allerdings beidseitig erfolgen.

Auf Höhe der Heidelberger Str. 61 fehlen Absperrketten; wie beobachtet, kommt es hier auch zu Gefahrensituationen mit Fußgängern, die nebeneinander den Gehweg hoch laufen und dabei knapp am Fahrbahnrand laufen oder gar die Fahrbahn betreten. Hupen, stark abbremsen und ausweichen sind die Reaktionen der Autofahrer.

Bildbereich links: Absperrketten - Bildbereich rechts: Absperrketten  fehlen

Bildbereich links: Absperrketten – Bildbereich rechts: Absperrketten fehlen

Mehr Absperrketten könnten durchaus sinnvoll sein, nur dürfen die Ketten nicht zu lasch durchhängen. Sonst werden sie von den Passanten leicht überwunden. Radfahrer halten sie gut von unbedachten Straßenüberquerungen ab.

Ein Moment der Unachtsamkeit und das Leben kann vorbei sein

Fokus auf den Bus, der gleich weiterfährt, und eben mal schnell durch den fließenden Verkehr über die Straße rennen? Keine gute Idee! So könnte es im schlimmsten Falle der letzte Bus sein, den man im Leben versucht zu erreichen. Wenn ein menschlicher Schädel auf den Betonboden knallt, kann er sich wie eine reife Melone verhalten – kein schöner Gedanke.

Strassenschäden

Straßenschäden, Stolperfallen für Fußgänger. Sturzgefahr für Radfahrer.

Du rennst über die mehrspurige Fahrbahn, stolperst wegen eines Schlaglochs oder eines offenen Schnürsenkels, stürzt und – um es drastisch zu formulieren – du fällst ungebremst auf die Fresse. Noch dazu hast du das Pech, dass du vom Auto überrollt wirst. Vielleicht wirst du auch während dem Laufen erfasst und durch die Luft geschleudert, knallst mit dem Kopf auf den Boden und hörst deinen Schädel noch knacken. Soll ein Knochen-knacken das letzte Geräusch sein, das du in deinem Leben hörst? Vielleicht hast du ja Glück und landest nur im Koma? 

"Ich muss den Bus kriegen, muss den Bus kriegen..., koste es mein Leben oder die Gesundheit, muss den Bus kriegen..."

“Ich muss den Bus kriegen, muss den Bus kriegen…, koste es mein Leben oder die Gesundheit, muss den Bus kriegen…”

“Sollte sich der Fußgänger bei der Entfernung oder Geschwindigkeit von Autos verschätzen, geht dies zu seinen Lasten” so der Rechtsanwalt.

Also, lass dir Zeit. Geh nicht bei Rot über die Ampel. Nutze Unterführung und Zebrastreifen! Sei nicht dumm!

Law and Order / Gesetz und Ordnung bzw. Verkehrserziehung?

Will man als Stadt eine Lösung finden, will dafür auch Geld in die Hand nehmen, dann sollte man vor allem präventiv handeln indem man appelliert sowie informiert. Jedoch sollte man auch Personalkosten mit dem Budget decken. Will heißen, mehr Ortspolizei.

Wer als Fußgänger oder Radfahrer die Straße bei Rot überquert, wird mit einem Bußgeld belegt. Wer durch seine Unachtsamkeit quasi gefährlich in den Straßenverkehr eingreift, indem er nicht die Unterführung nutzt, wird mit einem Bußgeld belegt. Wäre eine einfache Lösung.

Statt nur einer mündlichen Verwarnung sollte der Lenkungsfunktion willens hart durchgegriffen werden. Dies würde sich mit hoher Wahrscheinlichkeit unter den Bürgern rumsprechen.

Die Heidelberger Strasse ist eine der Hauptverkehrsadern durch Wiesloch – eine wichtige Verbindung, bei der der fließende Verkehr gewährleistet sein muss. 

Gerbersruhstraße/Schillerstraße und Heidelberger Straße

200.000 Euro, um eine sichere Überquerung für Fußgänger und Radfahrer im Bereich Gerbersruhstraße/Schillerstraße und Heidelberger Straße zu realisieren. Geplant: zwei getrennte Mittelinseln anzulegen und die beiden Abbiegespuren zu kürzen.

Was ist wirklich sinnvoll und was wäre “Geld verbrennen”? – Sollte man nicht zunächst erst die Gefahren durch Straßenschäden wie Schlaglöcher und Risse in der Fahrbahn beseitigen?

Können bauliche oder sonstige Maßnahmen überhaupt Sicherheit garantieren? Lässt sich der Faktor Mensch bzw. das menschliche Verhalten überhaupt einschätzen? Oder bleibt nicht immer das Restrisiko?

Ist Verkehrserziehung in Schulen nur für Kleinkinder ein Thema?

Fortsetzung folgt!

Einige Fotos:

Text und Fotos: Robert Pastor

 

 

 

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