Walldorfer Einkaufsnacht lockte zum „Farbenrausch“ in die Innenstadt

„Walldorf im Farbenrausch“ – das Motto der diesjährigen Einkaufsnacht hatten sich die teilnehmenden Geschäfte buchstäblich auf die Fahnen geschrieben. Die Veranstaltung geriet dadurch zu einem bunten Spektakel mit einem unterhaltsamen und abwechslungsreichen Rahmenprogramm. Dass die äußeren Rahmenbedingungen bei bestem Spätsommerwetter ebenfalls passten und viele Menschen ins Freie lockten, freute die Verantwortlichen von der Werbegemeinschaft und der Stadt umso mehr. Besonders in der Hauptstraße und auf der Drehscheibe war richtig was los. Aber auch in der Nußlocher Straße und Johann-Jakob-Astor-Straße gab es Gelegenheit zum (Spät-)Shoppen mit Unterhaltungsprogramm.

Petra Tognino, Abteilungsleiterin Werbegemeinschaft, begrüßte die Gäste auf dem Marktplatz zur offiziellen Eröffnung der zehnten Einkaufsnacht. Sie sei stolz darauf, dass es ihr Orga-Team um Doris Frey „immer wieder geschafft hat, mit neuen Themen, Ideen und viel Herzblut dieses Event zu organisieren“, und dankte der Stadt und der Wirtschaftsförderung für die Unterstützung. Die persönliche Beratung vor Ort sei unschlagbar, warb Tognino für den lokalen Einzelhandel und fand, dass die Einkaufsnacht immer eine wunderbare Gelegenheit sei, die Stadt in einem ganz anderen Licht zu erleben.
Dem pflichtete Bürgermeister Matthias Renschler bei, dessen Dank allen Gewerbetreibenden, Mitwirkenden und der Werbegemeinschaft mit dem Team um Petra Tognino und Doris Frey galt, „ohne die das gar nicht möglich wäre“. Renschler warb bei der Gelegenheit für die Veranstaltungen der Fairen Woche, die zusammen mit der Einkaufsnacht startete und noch bis zum 29. September läuft. „Tauchen Sie ein in den Farbenrausch“, wünschte Renschler den Gästen einen vergnüglichen Abend und warb um Unterstützung für den lokalen Handel.
Musikalisch eingeleitet wurde die Eröffnung von „Tobbmaster Fitsch and the fabulous Fernando Horns“, die die Stimmung nicht nur anheizten, sondern im Folgenden auch hochhielten.

Anregungen für den Shoppingrausch gab es zum Beispiel im Modehaus Niebel. Das Geschäft war wieder ein großer Besuchermagnet, als die Modenschau anstand. Links und rechts vom Laufsteg hatten sich Dutzende Besucher platziert und warteten gespannt auf modische Eindrücke für den kommenden Herbst. Gezeigt wurden unter anderem gemütliche Strickpullover, Jeans und inspirierende Outfits für den Alltag. Für die weiblichen und männlichen Models gab es viel Applaus. Den gab es auch für die beeindruckende und farbenfrohe Darbietung der magischen Schmetterlinge, die das Stelzentheater Circolo zur Einkaufsnacht nach Walldorf entsandt hatte. Überall, wo die drei bunt kostümierten Darsteller auf ihren meterhohen Stelzen im Laufe des Abends auftauchten, war ihnen die Aufmerksamkeit sicher. Nicht nur Kinder schauten mit großen Augen der Performance zu, auf die viele Handys gerichtet wurden, um den Moment für zu Hause festzuhalten.

Ganz andere Sinne wurden am Lindenplatz angesprochen: Wer sich dem Platz näherte, nahm einen angenehmen Duft nach Zitrusfrucht wahr. Das lag am Stand des SBK, an dem es frische Ananas in kleine Würfel portioniert und abgefüllt in Bechern zum Mitnehmen gab. Das Portionieren der Früchte war zugleich eine kleine Show, die für Unterhaltung und gute Laune bei den Besuchern sorgte, die sich über gratis Kostproben ebenso freuten.

Im „Farbenrausch“ war an dem Abend nicht nur die Mode in der Boutique „Fabou shoes & more“: Geschäftsführerin Martina Mohn-Fath stellte ihr Geschäft als Galerie zur Verfügung, in der die Künstlerin Sabine Pietsch-Bukowski ihre farbenfrohen Werke ausstellen durfte und die Titel wie „Das Leben ist schön und hoffentlich bunt“ oder „Sonnenuntergang“ trugen.

Die Fairtrade-Stadt Walldorf durfte natürlich nicht fehlen: Am Stand der Steuerungsgruppe gab es fair gehandelte Süßigkeiten und Tee, viele Infos rund ums Thema Fairtrade, und wer wollte, konnte seinem ökologischen Fußabdruck nachgehen. In unmittelbarer Nähe waren der Stand des „Lieber unverpackt“-Ladens sowie eine mobile Kaffeebar mit fair gehandeltem Kaffee thematisch passend angesiedelt.

Für Kinder gab es auf der Drehscheibe ein besonderes Angebot zum Mitmachen: Die Kinder- und Jugendkunstschule (Kikusch) lud zum Bedrucken von Taschen ein. Dafür lagen verschiedene Farben und Formen bereit, die nach eigenem Geschmack verwendet werden konnten.

Die Astoria Apotheke lag zwar etwas weiter weg vom Geschehen, das Duo Tara & Sten unterhielt aber auch dort ein größeres Publikum, für das Sitzgelegenheiten vor der Apotheke eingerichtet waren. Viele bunte Luftballons zeugten hier vom Motto der Einkaufsnacht.

Wo viel Musik gespielt wird, darf die Tanzschule Kronenberger nicht fehlen: An ihrem Standort in der Hauptstraße gab es gleich mehrere Tanzvorführungen, um die sich jeweils eine interessierte Menschentraube bildete und die mit viel Applaus ihren Gefallen an den Darbietungen bekundete.

Musikalisch ging es unter dem bunten Zeltdach am Stand des Bettenfachgeschäfts Gröner auf der Drehscheibe zu, wo sich Lorenz Kachler unter dem Motto „Kachler probt“ für einen Auftritt einen Tag später warm sang und damit die Besucher bestens unterhielt. Die konnten sich dort auch gleich an der Cocktailbar mit Getränken versorgen, nebenan wurde in Kooperation mit der Pizzeria „Da Pino“ Deftiges vom Grill geboten.

Auf der Drehscheibe gab es auch Eindrücke, die heutzutage nicht gerade alltäglich sind: Das Unternehmen Düll Bestattungen präsentierte an seinem Stand eine historische Bestattungskutsche aus dem Jahr 1900. „Die haben wir von der Schwäbischen Alb erworben, wo sie früher im Einsatz war“, so Anne Sallanz, die zusammen mit Frank Sallanz als Ansprechpartnerin vor Ort war. Über die positive Resonanz freuten sich die beiden, die Kutsche erwies sich nicht nur als „Eyecatcher“, sondern auch als gute Einstiegsmöglichkeit in Gespräche.

Hat der Farbenrausch die Kunden auch zum Kaufrausch animiert? „Es ist noch etwas früh, um ein abschließendes Fazit zu ziehen, aber die Einzelhändler haben bisher sehr positive Rückmeldungen gegeben“, so Petra Tognino auf Nachfrage am Montag nach der Veranstaltung. Sie selbst habe viel mehr Besucher in der Hauptstraße wahrgenommen als noch vor einem Jahr. Das sei einerseits dem Wetter zu verdanken gewesen, aber „wir haben auch ein schönes Programm geboten, das auch viele Besucher von außerhalb angelockt hat“, ist sich Petra Tognino sicher.

Text und Fotos: Stadt Walldorf