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Walldorfer Delegation besuchte die Partnerstadt Saint-Max

13. Dezember 2025 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste, Kultur & Musik, Photo Gallery, Politik, Stadtkapelle Walldorf

 

Mit King Kong auf den Straßen von Nancy

„Nancy bebte im Rhythmus des Nikolausfestes und bot eine grandiose Show, die mehr als 100.000 Neugierige anzog. Mit 24 beleuchteten Festwagen, einer spektakulären Parade und einer festlichen Atmosphäre feierte die Stadt eines ihrer am meisten erwarteten Ereignisse“, schreibt die Zeitung L’Est Républicain in ihrem Internetportal. Der Heilige Nikolaus ist der Schutzheilige von Lothringen und sein Ehrentag wird sowohl in der 100.000-Einwohner-Stadt Nancy als auch im benachbarten Saint-Max mit großen Festumzügen gefeiert. Und seit Jahren wird der Festwagen, den Saint-Max zum Spektakel in Nancy beisteuert, von der Stadtkapelle aus der Partnerstadt Walldorf begleitet. Das ist musikalisch immer wieder ein Volltreffer, der von den vielen Menschen am Wegesrand begeistert gefeiert wird.

Mit dabei sind auch wieder Bürgermeister Matthias Renschler, Vertreter des Gemeinderats und des Deutsch-Französischen Freundeskreises. „Vive le jumelage“, sagt Renschler beim Empfang in Saint-Max, „es lebe die Städtepartnerschaft“. Dazu heißen Eric Pensalfini, Bürgermeister der Partnerstadt, und der für die Organisation zuständige Erste Beigeordnete Jean-François Midon neben den Gästen aus Deutschland auch eine Gruppe aus dem Libanon willkommen. Mit Amchit, etwa 40 Kilometer nördlich von Beirut gelegen, pflegt Saint-Max seit zehn Jahren ebenfalls eine offizielle Partnerschaft. Bürgermeister Joseph El Khoury und sein Amtsvorgänger Antoine Issa werden unter anderem von Joseph Assaf, dem Bürgermeister einer weiteren libanesischen Gemeinde, begleitet.

„Der Libanon sieht Frankreich als seine liebende Mutter“, beschreibt Khoury die enge Verbindung zwischen den Ländern. Und Bürgermeister Matthias Renschler dankt nicht nur den Gastgebern für die Einladung und die Gastfreundschaft, sondern auch den „neuen Freuden aus dem Libanon“ für den offenen und spannenden Austausch. Er hoffe, „dass daraus das Pflänzchen einer neuen Freundschaft entstehen kann“. Die Stadtkapelle umrahmt unter der Leitung von Markus Schneider den Empfang mit Stücken wie „Feliz Navidad“ und „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“, spielt auch die deutsche und französische Hymne. Nur bei der libanesischen müssen die Musiker passen.

Beim großen „défilé de la Saint-Nicolas“ in Nancy bietet das Motto „Die goldenen Zwanziger“ den Machern Stoff für fantasievolle Beiträge, wie man sie hierzulande nur von Karnevalsumzügen in Großstädten und absoluten Hochburgen kennt. Höhepunkte sind ein riesiger mechanischer Elefant, der durch die Straßen stapft, und, weil viele der Beiträge auch cineastisch inspiriert sind, der nicht minder gigantische King Kong, der seine „weiße Frau“ (frei nach dem Film von 1933) als Seilartistin mitgebracht hat. Der Wagen aus Saint-Max widmet sich mit Figuren wie Micky Maus und Popeye der Welt der Cartoons – und er wird natürlich von der Stadtkapelle begleitet, die nicht marschiert, sondern förmlich durch die Stadt „swingt“, das Publikum immer wieder zu spontaner Begeisterung entfacht und vom Applaus dann selbst wieder getragen wird. Einen besseren musikalischen Botschafter könnte sich Walldorf kaum wünschen. Das wird auch aus der mehrfachen Erwähnung durch den Moderator am Ziel des Umzugs, dem prächtigen Place Stanislas, deutlich. Dort beschließen die Übergabe des Stadtschlüssels durch Bürgermeister Mathieu Klein an den Nikolaus, ein prächtiges Feuerwerk und die Rathaus-Illumination den langen, ereignisreichen Abend.

Anderntags, beim sonntäglichen Umzug in Saint-Max, spielt das Wetter leider nicht so mit wie in Nancy, wo der Regen noch pünktlich zur Aufstellung fürs Spektakel aufgehört hatte. So säumen im Dauerregen verständlicherweise einige Menschen weniger die Straßen als in früheren Jahren, dennoch ist die Begeisterung über die Beiträge groß und die Kinder freuen sich über hunderte Bonbons, die verteilt werden. Auch die Stadtkapelle erhält wieder viel Beifall. Hier wird besonders anschaulich an die Sage des Metzgers erinnert, der drei Kinder entführt haben soll, die dann vom Heiligen Nikolaus gerettet werden. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer finden sich in Saint-Max im Anschluss an den Umzug auf dem Platz vor dem feierlich beleuchteten Schloss am Fluss Meurthe ein, um dieser Geschichte noch einmal zu lauschen, auch hier die Schlüsselübergabe durch Eric Pensalfini an den Nikolaus mitzuerleben und ebenfalls ein sehenswertes Feuerwerk zu bewundern. Für die Stadtkapelle und die gesamte Walldorfer Delegation der gelungene Abschluss eines schönen Wochenendes in der Partnerstadt.

 

 

 

Text und Fotos: Stadt Walldorf

 

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