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Walldorf: Faire Wochen rund um faire Kleidung

18. August 2019 | > Walldorf, Allgemeines, Gewerbe, Leitartikel, Photo Gallery

Vom 13. bis 27. September findet die Faire Woche in Walldorf mit vielen Veranstaltungen statt.

Die bundesweite Faire Woche findet in diesem Jahr vom 13. bis zum 28. September statt. In Walldorf, das sich zum dritten Mal beteiligt, hat man die „Nase vorn“, denn bereits am Donnerstag, 12. September, kommt die Fairtrade-Steuerungsgruppe auf den Wochenmarkt, um unter dem Motto „Alles Banane, oder nicht?“ über faire, regionale und Bio-Produkte zu informieren. Eine kleine faire Überraschung wartet dabei auf Interessierte.

Mit dem Motto spielt die Fairtrade-Steuerungsgruppe auch darauf an, dass die meisten bei fairem Handel vor allem an Bananen und Kaffee denken. „Das ist bei den meisten Menschen im Kopf“, so Gerd Schneider, einer der Sprecher der Fairtrade-Gruppe. Doch fairer Handel umfasst viel mehr. So macht das Forum Fairer Handel, das die Faire Woche gemeinsam mit TransFair und dem Weltladen-Dachverband unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung veranstaltet, mit dem diesjährigen Motto „Gleiche Chancen durch Fairen Handel“ auf das Thema der Geschlechtergerechtigkeit aufmerksam.
Einige der zwanzig Walldorfer Veranstaltungen legen den Fokus dabei auf die Herstellung von Textilien. In dieser Branche, so Thomas Bensch, Sprecher der Fairtrade-Gruppe, seien zu neunzig Prozent Frauen tätig. In Asien oft unter menschenunwürdigen Bedingungen mit sechzehn Arbeitsstunden am Tag, regulierten Toilettengängen und verschlossenen Notausgängen. In Erinnerung ist noch der Einsturz der Textilfabrik in Bangladesch im Jahr 2013. Nicht nur wegen der Arbeitsbedingungen und der Situation der beschäftigten Frauen, sondern auch wegen des Herstellungsprozesses sei Bekleidung ein „komplexes Thema“, so Thomas Bensch. Für die Herstellung eines einzigen T-Shirts würden rund 2.700 Liter Wasser benötigt, Jeans hätten eine Strecke von rund 50.000 Kilometer hinter sich, bis sie im Geschäft hingen. Während die Lebensmittel im Jahr 2018 im Fairen Handel einen Anteil von 81 Prozent erzielten, waren es bei Textilien nur knapp neun Prozent. Es gelte daher, das Bewusstsein für fair gehandelte Kleidung zu schärfen. Nachdem in Deutschland jährlich im Durchschnitt rund sechzig Kleidungsstücke gekauft würden, die aber nur noch halb so lang wie vor fünfzehn Jahren getragen würden, müsse man umdenken, meinen Bensch und Schneider.

In der Walldorfer Einkaufsnacht am 13. September, so Wirtschaftsförderin Susanne Nisius, geht es denn auch vor allem um „Fair Fashion“. Auf einer Wäscheleine wird es viel Wissenswertes zu dem Thema geben – so viel sei schon verraten – und ein Wurfspiel mit Bällen aus recycelten Stoffen. „Spielerische Angebote kommen immer gut an“, so Susanne Nisius. Sie freut sich, dass der Aufruf der Steuerungsgruppe für eine Teilnahme an der Fairen Woche auf positives Echo gestoßen ist und sich Einzelhändler, Apotheken, die Sparkasse, die Evangelische Kirchengemeinde, Vereine, Schulen und Kindergärten beteiligen. Die Fairtrade-Gruppe des Gymnasiums wird intern eine Kleidertauschbörse organisieren und auch die Kindergärten greifen die Faire Woche auf. Bürgermeisterin Christiane Staab freut sich, dass Jugendliche sich zunehmend für das Tauschen von Kleidung und damit eine längere Lebensdauer von Textilien interessieren. „Es gilt, die Überproduktion zu stoppen und vermehrt auf fair gehandelte Kleider zu setzen“, so Christiane Staab im Pressegespräch. Spielerisch geht auch der Verein Anpfiff ins Leben an das Thema heran und wird bei der Walldorfer Einkaufsnacht „Fairschießen“ anbieten, das heißt Torwandschießen mit fair produzierten Bällen.

Der Frage, unter welchen Arbeitsbedingungen Kleider hergestellt werden und welche Handlungsalternativen es gibt, geht Ingeborg Pujiula, Referentin bei TransFair Deutschland, am 16. September bei ihrem Vortrag in der Sparkasse nach. „Nicht nur schick, sondern auch fair“ ist ihr Vortrag betitelt. Auch die Sparkasse nutzt die Gelegenheit, um über ihre Nachhaltigkeitsziele zu informieren. Begleitend ist in der Sparkasse vom 17. September bis zum 1. Oktober die Plakat-ausstellung „Nach St(r)ich und Faden“ rund um die Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie und um Mode-Mythen zu sehen. Die „Festtafel: Eine Welt“ steht in diesem Jahr auch in der Sparkasse und lädt dazu ein, die unterschiedlichen Lebenserwartungen in verschiedenen Ländern sitzend nachzuempfinden.
Am 19. September präsentiert das Modehaus Niebel „Organic-Cotton-Jeans“ aus nachhaltiger Produktion. Zu jeder verkauften Jeans dieser Marke gibt es an diesem Tag eine fair gehandelte Rose.
Auch „Blumen … und mehr“ spendiert an diesem Tag zu jedem Einkauf von Blumen eine Fairtrade-Rose.
Ein Quiz zum „FairKleiden“ kann man beim großen WiWa-Familie-Bewegungstag, der am 22. September in Wiesloch stattfindet, lösen und dabei mehr über die Herkunft von Kleidung sowie die Arbeits- und Umweltbedingungen bei der Produktion erfahren.
Kinder und Jugendliche können bei Bücher Dörner und der Astoria-Apotheke ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Am 21. September kann man bei Bücher Dörner eine fair gehandelte Stofftasche nach Lust und Laune bemalen und gestalten. Zur Astoria-Apotheke können während der gesamten Fairen Woche Kinder und Jugendliche ihre Ideen zum Klimaschutz in gemalter oder geschriebener Form bringen. Auf jede Künstlerin und jeden Künstler wartet eine kleine faire Überraschung. Die Werke werden bis 4. Oktober im Schaufenster ausgestellt und noch dazu spendet die Astoria-Apotheke für jedes Werk einen kleinen Betrag an den Naturschutzbund.
„Feel fair“ heißt es in der Stadt-Apotheke, in der man während der Fairen Woche Naturkosmetik testen kann und dazu ausführlich beraten wird.
Auch bei „Wellness und Spa“ Im AQWA Bäder- und Saunapark steht „Wellness mit gutem Gewissen“ auf dem Programm dank fairer Produkte von Kopf bis Fuß.
Am 19. September bietet der Edeka-Markt Astor einen Ernährungsservice mit kleinem Imbiss aus regionalen Produkten an. Zur „FairKostung“ lädt er am 20. und 27. September ein, wobei es um die wichtige Tasse Kaffee am Morgen geht. Ist der Kaffee noch dazu fair gehandelt, kann der Tag doch nur gut werden.
Dass Tanzen durstig macht, ist bekannt. Die Tanzschule Kronenberger bietet daher am 21. September bei ihrem Fairen Tanzabend Cocktails aus fairen Zutaten und weitere faire Getränke an. 
Auch bei der Evangelischen Kirchengemeinde steht der beliebte Bazar am 15. September ganz im Zeichen von „Fair sein, fair handeln“ als Thema des Familiengottesdienstes und anschließend mit fairen Getränken und regionalem Essen zu fairen Preisen.
Ganz regional, ja sogar lokal wird es am 21. September beim Apfeltag. Nachdem dieser bei seiner Premiere im letzten Jahr so gut ankam, wird auch dieses Jahr wieder Walldorfer Apfelsaft hergestellt. Die städtischen Apfelbäume entlang der Wieslocher Straße werden hoffentlich wieder viele Früchte tragen, die dank der Apfelpresse bei Bettenfachgeschäft Gröner im Kleinfeldweg zu schmackhaftem Walldorfer Apfelsaft verflüssigt werden. Diesen können die Erntehelfer gleich mit nach Hause nehmen und genießen.

Eine sinnvolle Verbindung gehen die Walldorfer Einkaufsnacht und die Faire Woche am 13. September ein. Bürgermeisterin Christiane Staab, Petra Tognino (Werbegemeinschaft), Susanne Nisius (Wirtschaftsförderung), Thomas Bensch und Gerd Schneider (Fairtrade-Steuerungsgruppe) und Sandra Högerich (Wirtschaftsförderung) freuen sich auf viele Interessierte.

Besonders schöne Botschafterinnen des fairen Handels sind Rosen

Am 21. September wird die Faire Woche ganz lokal beim Apfeltag.

Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer

 

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