„Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus“ – so Frau Bürgermeisterin Christiane Staab bei der Vorstellung des Buches „Walldorfer Geschichte(n) aus 12 Jahrhunderten“ und des umfangreichen Programms anlässlich des Jubiläums 1250 Jahre Ersterwähnung Walldorfs im Lorscher Codex im nächsten Jahr.
(bb) Die „Walldorfer Geschichte(n) aus 12 Jahrhunderten“ wurden von den vier Autoren Andy Herrmann, Jürgen Kamm, Klaus Ronellenfitsch und Werner Sauer geschrieben bzw. zusammengetragen. Frau Staab ist „begeistert“ von dem Buch und Herr Erster Beigeordneter Otto Steinmann merkt an, dass das Buch verschiedene Zielgruppen anspricht und für „alte und neue Walldorfer“ interessant ist. Beide bedanken sich bei den vier Autoren, die ehrenamtlich keine Kosten und Mühen gescheut haben, dieses großartige Buch zusammenzustellen.
Andy Herrmann erklärt, mit dem Buch wollte man eine „Art Lesebuch mit Geschichten aus der Vergangenheit“ erstellen. Es ist thematisch gegliedert und orientiert sich an dem 2002 herausgegebenen Buch „Walldorf 21“, wobei aber viele neue Themen behandelt werden und viele „neue Fotos aus Archiven gebuddelt“ wurden. Knapp zwei Jahre haben die Autoren an dem Buch gearbeitet und geschaffen wurde ein „einladendes Buch, das man immer wieder zur Hand nehmen kann, um darin zu lesen“, so Frau Staab.
Klaus Ronellenfitsch sammelt alles über Walldorf und hat bereits drei Bücher herausgegeben. In diesem Buch hat er sich hauptsächlich mit Auswanderern befasst, die jüdische Geschichte Walldorfs beleuchtet und über große Unglücke vergangener Zeiten geschrieben. Auch Max Löfflers Jugenderinnerungen um 1900 stammen aus seiner Feder und das Zusammensuchen der vielen Bilder, die man dazu im Buch findet, hat ihn viel Arbeit gekostet, wie er erzählt.
Werner Sauer, bis 2017 Rektor der Schillerschule, hat sich die Geschichte der Walldorfer Schulen in den letzten 50 Jahren zum Thema gemacht und berichtet über Waldschule, Schillerschule, Realschule, Gymnasium und Sambugaschule seit Ende der 60er-/Anfang der 70er-Jahre.
Jürgen Kamm, ehemaliger Stadtoberamtsrat und ehrenamtlicher Mitarbeiter im Stadtarchiv Walldorf, beleuchtet die Walldorfer Zeit um 1941 bis 1945. Er hat durch Befragung von Zeitzeugen und Nachforschung in Archiven, u. a. in Washington, viele noch nicht bekannte Details über den Einmarsch der Amerikaner in Walldorf, über Bombenschäden und das Leben kurz vor und kurz nach Ende des Krieges beschrieben.
Das Buch ist im verlag regionalkultur erschienen und kostet 14,90 € (ISBN 978-3-95505-164-8. Es kann im Rathaus oder bei Bücher Dörner, Bahnhofstr. 8, erworben werden.
Die Buchautoren (v.l.): Andy Herrmann, Klaus Ronellenfitsch, Jürgen Kamm und Werner Sauer, dahinter Herr Steinmann und Frau Staab
Zur Buchvorstellung mit Musik lädt die Stadt Walldorf alle Interessierten herzlich ein am Freitag, 22. November 2019, 18 Uhr, im Walldorfer Rathaus.
Parallel zu diesem Buch erscheint auch die Broschüre „1250 Jahre Walldorf – Auf eine gute Zeit“, die die Höhepunkte der Veranstaltungen 2020 enthält ebenso wie den vorläufigen Veranstaltungskalender, beginnend im Januar mit dem Neujahrsempfang und Neujahrskonzert am 12.01. und endend im Dezember mit weihnachtlicher Musik in der Evangelischen Stadtkirche am 27.12.
Zu den Höhepunkten des Programms zählt sicher der am 10. Mai stattfindende große Festumzug, der mit Unterstützung des Gewerbevereins/der Werbegemeinschaft organisiert wird. Am 28. Juni machen dann die Oldtimer der „Freunde historischer Fahrzeuge Wiesloch e. V. im ADAC“ in Walldorf Halt. Am 18. Juli gibt es ein Waldkonzert mit den Heidelberger Sinfonikern, die u. a. ein von Timo Jouko Herrmann, dem Musikbeauftragten der Stadt, eigens für dieses Stadtjubiläum komponierte Werk spielen werden. Am 19./20. September ist rund um das Astorhaus ein Mittelaltermarkt geplant, in dessen Organisation auch der Verein „Der Churpfalz Wilder Haufen“ eingebunden ist.
Diese Broschüre wurde von Lis Böttcher, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Walldorf, zusammengestellt.
Präsentieren die Broschüre (v.l.): Herr Steinmann, Frau Staab, Frau Böttcher (Öffentlichkeitsarbeit) und Herr Nemec (Sport- und Kulturamt)
Neben den bereits fest terminierten Veranstaltungen werden noch Vereine, Gruppierungen oder Einzelpersonen angeregt, den „Walldorfer Sommer“ vom 07. bis 16. August und den „Walldorfer Herbst“ vom 23. Oktober bis 08. November mit Veranstaltungen zu bereichern.
Schirmherrin dieser „Walldorfer Kultur-Jahreszeiten“ wird die Stadt Walldorf sein, die sich Andy Widder, Eventmanager, für das Jubiläumsjahr an ihre Seite geholt hat. Wie Andy Widder mitteilt, sollen in diesen Wochen „besondere Veranstaltungen an besonderen Orten“ stattfinden. Es ist an kleine Konzerte, Kleinkunstveranstaltungen, Lesungen etc. gedacht, die z. B. in Gärten, Vereinsräumen oder in einer alten Scheune stattfinden könnten. Hier ist die Fantasie aller Walldorferinnen und Walldorfer gefragt, um ausgefallene Ideen umzusetzen. Hierdurch soll das Bürgerengagement gefördert und die Bürgerschaft näher zusammengebracht werden.
Vorschläge für diese Veranstaltungsreihen nimmt im Rathaus gerne Lisa Schönberger, Tel.: 06227-351152, Mail: [email protected], entgegen, um sie an den Koordinator Andy Widder weiterzuleiten.
“Walldorfer Sommer” und “Walldorfer Herbst” mit (v.l.): Andy Widder, Herr Steinmann, Frau Staab und Herr Nemec
Neben Buch und Broschüre wird es auch eine Walldorf-Briefmarke zum Jubiläumsjahr geben. Sie trägt die Zeilen des Lorscher Codex, in dem Walldorf genannt ist. Der Storch ist über dem Logo „1250 Jahre Walldorf – Auf eine gute Zeit“ platziert und weist mit seinem Schnabel in die Zukunft.
Ab Januar 2020 ist die 0,80 €-Briefmarke (Briefporto) in Bögen á 20 Stück im Rathaus erhältlich.
Text und Fotos: BBinz
