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Unsere Zeit

7. März 2024 | > Wiesloch, Das Neueste, Dielheim, Kultur & Musik

Ein Film nach Motiven aus dem Roman „Ein Kind unserer Zeit“ von Ödön von Horváth

Allgemeine Infos: Sa 16.03.24 um 19:00 Uhr im Rahmen der Internationalen Woche gegen Rassismus, Wiesloch Mensa des Ottheinrich-Gymnasiums – Gymnasiumstr.1, Wiesloch

Unsere Zeit

Ein Film nach Motiven aus dem Roman „Ein Kind unserer Zeit“ von Ödön von Horváth von und mit:

Soldat: Frederick Fübbeker, Fiete Graff, Lara Peterhänsel, Anton Rieger, Annika Seidenglanz, Lilly Siegemund
Kommentator: Matthias Paul

Kamera, Schnitt, Montage: Marika Höhn, Finn Menges, Alexander Nikolaev

Ton: Hansjörg Widmer, Marika Höhn

Animationen: Roman Gonther

Musik: Friedrich Byusa Blam

Setfotografie: Ertu Karaduman

Idee, Regie: Matthias Paul

Textgrundlage: Ödön von Horváth, Ein Kind unserer Zeit (1938) UNSERE ZEIT

Produktion: Musikschule Horrenberg-Dielheim

 

Das Filmprojekt wurde ermöglicht durch die Unterstützung und Förderung von:

_ Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

_ Bundesprogramm Demokratie Leben!

_ Partnerschaft für Demokratie Wiesloch

_ Freier Theaterverein Heidelberg e.V.

_ Roman Gonther

 

(1938): Sechs junge Menschen erzählen von ihrem Leben, ihrer Zeit. Sie sprechen direkt in die Kamera, wie in einem YouTube-Video. Es ist ein Monolog, ein Leben, aus dem sie erzählen. Das Leben des „Soldaten“ aus Ödön von Horváths Roman

EIN KIND UNSERER ZEIT:

Nach jahrelanger Arbeitslosigkeit, hoffnungslos und desillusioniert, findet er sein Zuhause im Militär. „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“ sagt er und findet scheinbar Stabilität, Selbstachtung und einen Familienersatz in seiner freiwilligen Einordnung in ein rigoroses Disziplin-System, in der er sich zunehmend mit den menschenverachtenden Ansichten seiner Vorgesetzten identifiziert.

Ödön von Horváths letzter Roman EIN KIND UNSERER ZEIT erschien 1938, kurz nach dem Tod des Autors. Es ist die Geschichte eines anonym bleibenden Sol-daten, vollgestopft mit Phrasen eines militanten Nationalismus. Mit dem von den Nazis verbotenen Roman übt Horváth offensichtliche, heftige Kritik am Deutschland unter Adolf Hitler – und das obwohl mit keinem Wort der Ort der Handlung genannt wird.

Horváth will über Gefahren und Verbrechen eines autoritären, menschenverachtenden Systems, namentlich des Nationalsozialismus, aufklären. Er will davor warnen, blind hohlen Sprüchen und Phrasen zu folgen und zeigt mit seinem namenlosen Protagonisten die Wirkkräfte und Strategien auf, die ein Individuum zur unreflektierten Eingliederung und somit zur Etablierung und zum Funktionieren eines solchen Systems führen können. Zudem lässt er sehr gelungen die negative Stimmung der Zeit spüren und zeigt ihre Konsequenzen. Das wiederholte Motiv des „Kälterwerdens“ steht dabei für die gesellschaftlichen Zustände.

Horváths Text ist über 80 Jahre nach seinem Erscheinen von bedrückender Aktualität. Inhaltlich und sprachlich lassen sich die im Roman geschilderten, vermeintlichen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dieses historischen Fallbeispiels in erschreckend analogem Sprachduktus zunehmend in aktuellen Debatten und Meinungsäußerungen – nicht nur in sozialen Medien – finden.

Weltweit lässt sich das Erstarken einer „neuen Rechten“ beobachten. Mit populistischen Mitteln, „Fake-News“, Geschichtsklitterung, der Relativierung und zunehmend positiven Bewertung von Gewaltanwendung, richten sich Teile dieser Strömungen vermehrt mit Medien und Ausdrucksformen einer modernen und digitalen Kultur an ein jugendliches Publikum.

Vermeintlich einfache Lösungswege, die „klare Kante“, Aufbegehren und Widerstand gegen das politische und gesellschaftliche Establishment, das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Avantgarde können starke Bindungskräfte, Motivationen und Perspektiven darstellen und entwickeln.

Der Film UNSERE ZEIT will das Publikum für die Motivationen und Argumentationen sensibilisieren, die zu einer Eingliederung in einen hierarchischen Apparat und die Etablierung eines autoritären Systems führen können. Hierbei wird vordergründig eine konkrete, dem Text zugrunde liegende, historische Handlungsebene aufgezeigt, die durch die gewählte Darstellungsform in die heutige Gesellschaft überführt wird.

Das Projekt wurde von jungen Erwachsenen, begleitet von professionell arbeitenden Künstler*innen und Pädagog*innen, umgesetzt. Die Schauspieler*innen sind ehemalige und aktuelle Mitglieder der Theater-AG des Ottheinrich-Gymnasiums in Wiesloch, das Film-Team bestand aus Schüler*innen der Musikschule Horrenberg-Dielheim. Geprobt und gedreht wurde im TiK – Theater im Karlstorbahnhof, Heidelberg und in den Studioräumen der Musikschule Horrenberg-Dielheim. Hier wurde auch der Schnitt und die Postproduktion des Films vorgenommen. Die Musikschule stellte außerdem das für die Film- benötigte Equipment zur Verfügung.

Die Ton- und Film-Aufnahmen und die Schnittarbeiten wurden von Hansjörg Widmer, dem Leiter der Musikschule, betreut und angeleitet, die schauspielerischen Elemente von Matthias Paul, Theaterpädagoge (BuT).

Achtung: Horvâth verwendet bewusst eine an die der Nationalsozialisten angelehnte Sprache. Der Text behandelt – zum Teil drastisch geschildert – den Themenkomplex „Krieg“. Der Text sowie dessen filmische Umsetzung kann zu irritationen und Beunruhigungen führen.

Das Ansehen des Filmes geschieht auf eigene Verantwortung

Quelle: Musikschule Horrenberg-Dielheim

 

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