„Ausverkauft“ hieß es schon zwei Wochen vor der Veranstaltung mit den SWR-Wetterreportern in der Stadtbücherei am 16. Januar.
(bb) Barbara Grabl, die Leiterin der Stadtbücherei, konnte an diesem Abend rund 120 Gäste begrüßen, die alle gespannt waren auf einen interessanten Wetterabend mit den Reportern Michael Kögel, Thomas Miltner und Harry Röhrle. Der vierte Wetterfrosch Michael Kost konnte wegen eines anderen wichtigen Termins nicht mit nach Walldorf kommen.
Michael Kögel als „Ur-Walldorfer“ freute sich besonders, dass es mit einem Termin in Walldorf geklappt hat und mit der Stadtbücherei ein idealer Veranstaltungsort gefunden wurde.
Zu Beginn zeigten die drei einen Imagefilm des SWR über die Arbeit der Wetterreporter.
Seit 2002 arbeiten Kögel, Miltner (Kurpfälzer), Röhrle (Schwob’) und Kost, die alle Journalisten und Redakteure sind, als Wetterreporter beim SWR. Sie liefern für die Landesschau jeden Tag von einem anderen Ort, der tags zuvor ausgesucht wird, eine Reportage über das aktuelle Wetter. Dabei sind sie die einzigen Wetterreporter, die bei der Präsentation des Wetters nicht vor der Landkarte stehen, sondern live von draußen – sozusagen mitten aus dem Wetter – senden.
Dabei versuchen sie auch immer, eine Prise Humor einfließen zu lassen. So war auch ihre unterhaltsame Veranstaltung in der Stadtbücherei angefüllt mit Erzählungen über lustige Erlebnisse, die von kurzen Filmen bereichert wurden.
Obwohl das Wetter bei uns immer noch gemäßigter ist als in anderen Ländern, gab und gibt es auch hier manchmal extreme Wettereinbrüche. Wie zum Beispiel vor einigen Jahren im Killertal (Zollernalbkreis), als wie aus dem Nichts entstandene sintflutartige Wassermassen durch die Straßen rauschten oder ein anderes Mal in Waldbrunn/Katzenbuckel Autos weggespült und durch die Überschwemmungen große Zerstörungen angerichtet wurden.
Die Wetterreporter stellen sich dann die Frage, wie mit solchen Ereignissen und den Menschen, die betroffen sind, umgegangen werden soll. Hier setzen sie auf Zurückhaltung und Mitgefühl, das sogar so weit gehen kann, im größten Chaos mit anzupacken und zu helfen.
„Ehrfurcht“ vor dem Wetter haben die vier Reporter und berichten von dem Erlebnis auf dem Stuttgarter Fernsehturm, auf dem sie bei 120 km/h Windgeschwindigkeit gedreht haben. Michael Kögel hat in einer Windmaschine ausprobiert, dass man ab 70 km/h nicht mehr stehen kann.
Solche extremen Wetterbedingungen machen erfreulicherweise jedoch nur ca. 10 % ihrer Berichterstattung aus, jedoch merkt man den Klimawandel zum Beispiel daran, dass früher ein Gewitter gekommen ist, sich abgeladen hat und dann vorbei war. Heute bleiben die Gewitter länger stehen, wie Thomas Miltner erzählte.
Die Wetterreporter berichteten von ihrem „Knochenjob“, bei dem sie von morgens früh bis abends spät unterwegs sind, dies ihrer Leidenschaft und der Begeisterung für ihre Arbeit jedoch keinen Abbruch tut.
Ein kleiner Film präsentierte einen Blick hinter die Kulissen ihres 16-Stunden-Tages vom Dreh vor Ort bis zum Schnitt im nächstgelegenen SWR-Studio für die abendliche Landesschau. Sie freuen sich selbst auf die eigenen Filme, für die sie am liebsten „magische Orte“ in der Natur ohne störende Bebauung oder Hochspannungsleitungen aussuchen.
Zum Abschluss dieses über zweistündigen, informativen, unterhaltsamen Abends beantworteten Michael Kögel, Thomas Miltner und Harry Röhrle gerne die Fragen der interessierten Besucherinnen und Besucher.
von links: Harry Röhrle, Michael Kögel, Thomas Miltner
Mit ihrem Buch „Unser Wetter in Baden-Württemberg“ mit tollen Fotos, die mit lustigen, spannenden und ergreifenden Berichten ergänzt werden, haben sich Michael Kögel, Thomas Miltner, Harry Röhrle und Michael Kost „einen Traum verwirklicht“.
Gerne signierten sie ihr Buch, das vor Ort am Büchertisch der Buchhandlung Dörner, die durch Frau Ute Jakob vertreten war, gekauft werden konnte.
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Text und Fotos: BBinz
