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Staatliches Schulamt vereidigt 160 Junglehrerinnen und Junglehrer in der Astoria-Halle

19. September 2023 | > Walldorf, Allgemeines, Bildung, Leitartikel, Photo Gallery

Nein, sagt Bürgermeister Matthias Renschler, natürlich müsse „nicht jede und jeder gleich so tiefe Spuren hinterlassen wie der berühmteste Lehrer, der aus Walldorf stammt“. Im Rahmen der Vereidigungsfeier für rund 160 Junglehrerinnen und Junglehrer des Staatlichen Schulamts Mannheim, die in der Astoria-Halle über die Bühne geht, spricht der Bürgermeister in seinem Grußwort über Joseph Anton Sambuga, 1752 in Walldorf geboren und als Erzieher des späteren bayerischen Königs Ludwig I. und dessen Geschwistern, darunter die Mutter der späteren österreichischen Kaiserin Sissi, so bekannt geworden, dass in seiner Heimatstadt der Sambugaweg und die Sambuga-Schule nach ihm benannt sind. „Das aber nur als kleiner Ausflug in unsere Historie, nicht um Sie mit überzogenen Erwartungen unter Druck zu setzen“, sagt Renschler mit einem Schmunzeln, das von seinen Zuhörern gerne erwidert wird. Ernster wünscht er dann „von Herzen viel Erfolg und bestes Gelingen“.

„Es ist ein Beruf als Berufung“, zieht er zuvor die Parallele vom Lehrer zum Bürgermeister, für ihn selbst eine Aufgabe, die er „mit viel Leidenschaft und Freude erledigen“ dürfe. Dass Lehrerinnen und Lehrer nicht nur notwendiges Wissen für das spätere Leben vermitteln, sondern ihre Schülerinnen und Schüler auch auf das Leben neugierig machen und sie zu selbstständigen, sozialen und verantwortungsvollen Mitgliedern der Gesellschaft von morgen erziehen sollen, mache ihren Beruf zu etwas ganz Besonderem. „Sie übernehmen eine große Verantwortung“, stünden sie auch für Erziehung, Werte und Empathie ein. Dabei könnten sie immer auf die Unterstützung der Kommunen als Schulträger bauen. „Ich kenne keine Bürgermeisterkollegin und keinen Bürgermeisterkollegen, die sich nicht gerne den Schulen zuwenden“, sagt Matthias Renschler. Das sei nicht nur die wichtigste der kommunalen Pflichtaufgaben. Man investiere das Geld „unmittelbar in die Zukunft unserer Kinder und damit in unsere Gemeinschaft“, so der Bürgermeister. „Das gibt ein gutes Gefühl.“

Ehe die 160 Junglehrerinnen und Junglehrer (eine zweite Veranstaltung mit 40 weiteren Pädagogen findet für den Neckar-Odenwald-Kreis parallel in Mosbach statt) den formalen Akt mit dem Nachsprechen der Vereidigungsformel vollziehen, werden sie von Schulamtsdirektor Heiko Mail mit den Worten von Hermann Hesse begrüßt: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, sagt er. Mail stellt das Staatliche Schulamt Mannheim vor, das für die Grund-, Werkreal- und Realschulen, die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren und die Gemeinschaftsschulen in Heidelberg und Mannheim, dem Neckar-Odenwald-Kreis und dem Rhein-Neckar-Kreis zuständig ist: Das sind 309 Schulen mit rund 77.000 Schülerinnen und Schülern und circa 8000 Lehrern.

 

Über „eine Zahl an neuen Lehrkräften, die wir so noch nicht hatten“, freut sich der stellvertretende Amtsleiter, Schulamtsdirektor Endrik Ebel, angesichts der 200 Neueinstellungen. Die Metropolregion Rhein-Neckar sei mit ihren vielen Vorzügen „auch für Lehrkräfte sehr attraktiv“, die personelle Versorgung an den Schulen sei „überdurchschnittlich“ und damit „weniger angespannt als in anderen Regionen“, so Ebel, der die neuen Kolleginnen und Kollegen „auf der Sonnenseite des Lebens“ begrüßt. „Sie sind der wichtigste Faktor im Schulsystem“, hängt es nach seinen Worten vor allem vom Wissen und Können des Lehrers ab, wie gut Kinder lernen. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Referendariats hätten die Anwesenden aber schon gezeigt, „dass es Ihnen gelingt, Kinder klug und glücklich zu machen“. Er ermuntert dazu, jede Gelegenheit zum pädagogischen Austausch zu nutzen, sich an der jeweiligen Schule einzubringen und „Ihre Schule mitzugestalten“. Wichtig sei der richtige Umgang mit den Schülerinnen und Schülern: „Kinder sind, wie sie sind, von überangepasst bis naturbelassen.“

 

Mit einem kurzen Auszug aus einem Buch von Kultautor Douglas Adams über aussterbende Arten spannt Rektor Frank Orthen für den Örtlichen Personalrat der Lehrkräfte den Bogen zu den jungen Kollegen. Diese seien zwar nicht vom Aussterben bedroht, doch „wir leben in einer Zeit des eklatanten Lehrkräftemangels“, stellt er fest und zitiert Adams: „Die Welt wäre ärmer, dunkler und einsamer ohne Sie.“ Eigenverantwortung, Kommunikation und Verständnis sind die drei Stichworte, die Dr. Barbara Unterreiner als Fachliche Beraterin der Beauftragten für Chancengleichheit den Junglehrern mitgibt. „Haben Sie Vertrauen, auch Selbstvertrauen, Sie werden gebraucht“, sagt sie. Den gleich folgenden Eid auf das Grundgesetz und die Landesverfassung nimmt Schuldekan Andreas Weisbrod zum Anlass, die Menschenwürde als grundlegendes Gut und Basis des Zusammenlebens herauszustellen. An den Lehrern sei es, ihren Schützlingen unabhängig von Leistungen, Herkunft, Geschlecht oder Religion zu vermitteln, dass sie „der Träger einer unantastbaren Würde“ seien. „Ich will dir helfen zu entdecken, wer du wirklich bist“, formuliert Weisbrod die „große Aufgabe“. Dem schließt sich der formale Akt der Vereidigung an.

Stimmungsvoll umrahmt wird die Feierstunde in der Astoria-Halle durch musikalische Beiträge von Brigitta Albrecht (Theodor-Heuss-Schule Oftersheim) und Markus Ranzenberger (Rektor a.D. der Neubergschule Dossenheim).

 

 

Text und Fotos: Stadt Walldorf

 

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