Freie Demokraten und Schulleitung im Gespräch
Wiesloch. Die Maria-Sybilla-Merian-Grundschule in Wiesloch erhielt im März eine Zusage für Mittel aus dem Startchancen-Programm. Insgesamt 20 Milliarden Euro investieren Bund und Land gezielt in Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler. Bei aller Freude darüber sehen Schulleiterin Simone Starke und Konrektorin Daniela Maurath jedoch den hohen organisatorischen Aufwand und die Notwendigkeit, dafür Schulleitungen entsprechend zu entlasten. Denn mit den bisher vorhandenen Leitungs- und Organisations-Aufgaben sind sie bereits mehr als ausgelastet. Über die Erwartungen der Merian-Schule sprachen der frühere Parlamentarische Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg, einer der Väter des Startchancen-Programms, und der Wieslocher Stadtrat Dr. Matthias Spanier (beide FDP) mit der Schulleitung.
Zunächst fragten die beiden Liberalen, in welchen Bereichen die Merian-Schule den größten Unterstützungsbedarf habe. Die Schulleiterin hoffte hier auf neue Stellen zur Ausweitung des multiprofessionellen Teams, wie zum Beispiel Schulpsychologen, sowie auf Organisationsunterstützung bei der Verwaltung. Wünschenswert sei auch ein längerfristiger Vertrag für eine pädagogische Assistentin, die bisher immer auf drei bis fünf Monate befristet sei und dann wieder auf eine Verlängerung hoffen müsse. Voraussetzungen zum erfolgreichen Lernen für Schüler seien Selbstregulation, Eigenorganisation und eine motivierte Arbeitshaltung. Für die nötige Sprachförderung fehlten eigene Räume, und jeder Raum werde derzeit flexibel doppelt belegt. Gut seien andererseits die bauliche Substanz der Merian-Schule und die vorhandene digitale Ausstattung.
Die Maria-Sibylla-Merianschule ist seit der Mitteilung zur Teilnahme am Startchancenprogramm in regem Austausch mit anderen Startchancenschulen und verschiedenen Kooperationspartnern und Institutionen, um bereits im nächsten Schuljahr mit einem fundierten Konzept starten zu können.
Simone Starke sah jedoch eine Erschwernis darin, dass das Schulamt erst zum Ende des Schuljahres mitteilen werde, welches Budget die Merian-Schule aus dem Startchancen-Programm erhalte. Ganztagsschulen planen ihre komplexen Angebote für das nächste Schuljahr bereits ab Februar. Ohne Kenntnis der Höhe der Fördermittel sei dies nicht zielgerichtet möglich. Jens Brandenburg sagte zu, die von Starke und Maurath genannten Schwierigkeiten über die FDP-Fraktion auf Landesebene aufzugreifen. Die Gelder des Bundes stünden bereits bereit und die Landesregierung müsse nun für Klarheit sorgen.
„Bildungschancen dürfen nicht länger eine Frage der sozialen Herkunft sein“, betonte Brandenburg. Das größte Bund-Länder-Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik setze daher bewusst dort an, wo der Schuh am meisten drückt. Nun müsse die Förderung aber auch schnell und unbürokratisch an den Schulen ankommen.
Jens Brandenburg und Matthias Spanier dankten Schulleiterin Simone Starke und Konrektorin Daniela Maurath für das interessante und informative Gespräch und sicherten zu, die weitere Entwicklung mit zu verfolgen.
Weitere Informationen finden Sie auf www.fdp-wiesloch.de