Am Mittwochvormittag wurde ein Ehepaar im Seniorenalter um ihr erspartes Vermögen in Höhe von mehreren Tausend Euro gebracht, in dem ihnen heilende Fähigkeiten vorgegaukelt wurden.
Das Ehepaar war gegen 11 Uhr von einem Lebensmittelmarkt in der Ferdinand-Porsche-Straße zu Fuß über die Wittelsbacherallee in Richtung Hohenstauferallee unterwegs, wo sie schließlich von einer bislang unbekannten Frau angesprochen wurden, die sich als eine sogenannte „Heilerin“ ausgab.
Sie sprach das ältere Ehepaar auf vermeintliche Gebrechen an und gab vor, ihnen gesundheitlich helfen zu können. Sie verdeutlichte den Senioren, dass die Herkunft des körperlichen Leidens einem Fluch zu Grunde läge, welchen sie imstande sei zu brechen. Hierzu benötige sie jedoch das gesamte Bargeld, welches das Ehepaar im Haus besitze. In das Gespräch mischte sich eine weitere bislang unbekannte Frau, die Komplizin der „Heilerin“ ein, welche die vermeintlich heilenden Fähigkeiten bekräftigte, denn auch sie wolle die Begabung in Anspruch nehmen. Dafür überreichte sie ihr, vor den Augen des Ehepaares, einen Geldbetrag in Höhe von mehreren 100 Euro.
Anschließend gingen die beiden unbekannten Täterinnen mit dem Ehepaar zu deren Wohnanschrift, wo die Eheleute ihr Erspartes an die „Heilerin“ übergaben. Diese verstaute das Bargeld zunächst in einer Plastiktüte und anschließend in ihrer Handtasche. Nachdem einige spirituell klingende Worte gesprochen wurden, gab die unbekannte Täterin dem Ehepaar das vermeintliche Bargeld zurück und bat darum, dieses für mehrere Tage in der Tüte zu belassen und unter dem Kopfkissen zu verstauen. Nach Ablauf der Tage könne man das Geld wieder nutzen. Um sich erkenntlich zu zeigen, würde es der Unbekannten genügen, bei dem nächsten Kirchenbesuch eine Kerze für sie zu entfachen.
Anschließend verließen die beiden unbekannten Täterinnen die Örtlichkeit uns es stellte sich heraus, dass die Geschädigten nicht ihr Bargeld zurückbekamen, sondern dass ihnen eine identisch aussehende Plastiktüte übergeben wurde, in der sich lediglich Servietten befanden.
Das Polizeirevier Wiesloch hat die Ermittlungen wegen Betrug aufgenommen. Personen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben und sachdienliche Hinweise zu dem Tatgeschehen mitteilen können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 06222/5709-0 zu melden.
Weitere Informationen wie Sie sich und Ihre Verwandten gegen Betrugsmaschen schützen können, finden Sie auch online: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/.
Quelle: Polizeipräsidium Mannheim