Förderstopp bremst Neuzulassungen von E-Autos
Mit dem Auslaufen der Umweltbonus-Förderung zum 18. Dezember 2023 im Zuge der Verhandlungen zum Klima- und Transformationsfonds (KTF) hat die Elektromobilität in Baden-Württemberg einen Dämpfer erlitten. Laut Statistischem Landesamt wurden im Jahr 2024 rund 66.500 reine Elektro-Pkw (Battery Electric Vehicles – BEV) neu zugelassen. Das entspricht einem Rückgang von 18.000 Fahrzeugen oder 21,3 % im Vergleich zum Vorjahr – dem ersten Rückgang seit 2016.
Rückgang des Marktanteils trotz bundesweiter Spitzenposition
Der Anteil der neu zugelassenen E-Autos in Baden-Württemberg sank damit auf 16,5 %. Im Vorjahr lag dieser Anteil noch bei 20,8 %, also mehr als jedes fünfte Fahrzeug. Trotz des Rückgangs bleibt Baden-Württemberg im bundesweiten Vergleich führend: Der nationale Durchschnitt lag 2024 bei lediglich 13,5 %. Auf Baden-Württemberg folgten Berlin (16,3 %), Schleswig-Holstein (15,6 %) und Rheinland-Pfalz (14,5 %) – überwiegend kleinere Flächenländer.
Nachlassender Außenhandel mit Elektrofahrzeugen
E-Auto-Importe aus dem Ausland stark eingebrochen
Die geringere Nachfrage nach Elektroautos spiegelte sich auch im Außenhandel wider. 2024 wurden rund 47.600 neue E-Autos im Wert von 2,3 Milliarden Euro nach Baden-Württemberg importiert – ein Rückgang von 52,7 % bei der Stückzahl und 43,0 % beim Wert gegenüber dem Vorjahr (100.700 Fahrzeuge für 4,0 Milliarden Euro). Auf Bundesebene war ein ähnlich starker Rückgang zu beobachten.
Wichtigste Herkunftsländer der importierten E-Autos
Mehr als die Hälfte (56,0 %) der importierten Elektrofahrzeuge stammten aus Nicht-EU-Ländern. An der Spitze standen die Vereinigten Staaten mit einem Anteil von 23,0 %, gefolgt von Südkorea (22,6 %) und Ungarn (15,8 %) – dem wichtigsten Lieferland innerhalb der EU. China erreichte mit einem Anteil von 10,4 % nur Platz vier im Südwesten, obwohl es bundesweit mit einem Anteil von 42,4 % die führende Rolle spielte.
Rückgang auch bei den E-Auto-Exporten
Deutlich weniger Elektrofahrzeuge ins Ausland geliefert
Auch die Ausfuhren von Elektroautos aus Baden-Württemberg gingen 2024 deutlich zurück. Während im Jahr 2023 noch 88.100 E-Pkw im Wert von 6,1 Milliarden Euro exportiert wurden, sank die Zahl im Folgejahr auf rund 75.000 Fahrzeuge im Gesamtwert von 4,4 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Rückgang von 14,9 % bei der Menge und sogar 28,7 % beim Exportwert.
Wichtigste Zielländer für baden-württembergische Exporte
Zu den wichtigsten Exportdestinationen gehörten 2024 das Vereinigte Königreich (20,9 % Anteil), die Vereinigten Staaten (12,7 %) und die Niederlande (8,8 %). Diese Länder blieben zentrale Märkte für Elektroautos „Made in Baden-Württemberg“.
Quelle: Statistisches Landesamt Baden‑Württemberg / Pressemitteilung