Jan-Peter Röderer: „Spielt die Deutsche Bahn auf Zeit oder will sie ganz einfach nichts ändern?“
Der SPD-Landtagsabgeordnete Jan-Peter Röderer hat sich in einem Schreiben an Dr. Clarissa Freundorfer, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, gewandt. Anlass ist ein aktueller SWR-Bericht, der aus dem Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung zitiert. Dieser bestätigt anhaltende Sicherheitsrisiken am Bahnhof Eberbach.
Unfall mit Todesfolge bleibt ohne bauliche Konsequenzen
„Diese Sicherheitsmängel haben zu einem spektakulären Unglück geführt, bei dem vergangenes Jahr ein fünfjähriges Kind ums Leben kam. Seither hat sich nichts verändert“, erklärt Röderer. Laut Bericht liegt das Problem in einer Schranke, die zwischen zwei Gleisen angebracht ist. Diese ermögliche es, die Gleise zu betreten, bevor die Schranke erreicht wird – mit lebensgefährlichen Konsequenzen.
Wiederholte Forderungen nach Barrieren abgelehnt
Röderer hatte mehrfach Sofortmaßnahmen wie die Anbringung von rot-weißen Bügeln auf beiden Seiten der Gleise gefordert. Die Bahn verweist jedoch auf den Bestandsschutz der Anlage und sah bislang keinen Handlungsbedarf. Ein Durchfahrtsverbot wurde zwar ausgesprochen, aber keine baulichen Veränderungen umgesetzt.
Dringender Appell an die Deutsche Bahn
Nach Vorlage des Untersuchungsberichts fordert Röderer nun mit Nachdruck bauliche Veränderungen. Zudem verlangt er die Überprüfung ähnlicher Bahnübergänge im gesamten Zuständigkeitsbereich der Bahn. Der Bestandsschutz dürfe nicht über der Sicherheit der Menschen stehen.
„Dass bauliche Maßnahmen nicht durchgeführt wurden, weil sonst der Bestandsschutz erlöschen würde, ist blanker Hohn“, so Röderer.
Quelle: Jan-Peter Röderer MdL