Sandhausen (sim/zg). Durch einen irregulären Treffer elf Minuten vor dem Ende konnte sich der FC Erzgebirge Aue im Hardtwaldstadion des SV Sandhausen für eine weitere Saison die zweite Liga sichern, während der sächsische Konkurrent Dynamo Dresden (3:1 gegen SSV Jahn Regensburg) in die Relegation gegen den VfL Osnabrück muss. Diese Partie gab es vor drei Jahren schon einmal, damals jedoch unter umgekehrten Vorzeichen. Dort waren die Osnabrücker der Zweitligist und mussten absteigen.
Für Neu-Gästetrainer Falko Götz war es das erste Erfolgserlebnis mit den Mannen aus der Lausitz: „Für uns war klar, dass wir gewinnen mussten, um der Relegation zu entgehen. Das haben wir in der Schlussphase erreicht, auch wenn der goldene Treffer sicherlich zu Diskussionen Anlass geben kann“. Der scheidende SV-Trainer Hans-Jürgen Boysen hatte natürlich unterschiedliche Gedankengänge, „denn wir wollten uns mit einem Sieg aus der zweiten Liga und unseren Fans verabschieden“. Läuferisch und vom Einsatzwillen hatte er trotz der Niederlage bei seinen Schützlingen nichts zu beklagen „und hätte wir diesen Treffer nicht bekommen, hätten wir zumindest einen Punkt erzielt“. Was war in dieser 79. Minute geschehen?
Eine Flanke aus halblinker Position hatte Torwart Michael Langer bereits in beiden Händen, als Gästetorjäger Jan Hochscheidt (nach einer zweiwöchigen Muskelverletzung erst zehn Minuten zuvor eingewechselt) kam und den Ball mit einem wuchtigen Kopfstoß in das SV-Netz beförderte. Während alle im Stadion von einem Foulspiel ausgingen, deutete Peter Sippel zur Mittellinie und gab den Treffer. Boysen: „Der Schiedsrichter bot eine einwandfreie Leistung, mit Ausnahme von dieser Entscheidung. Da lag er komplett falsch, zum Leidwesen von uns und Dynamo Dresden“. Der SV-Trainer nannte diesen Treffer als ein Spiegelbild für die gesamte Saison, „die oftmals unter keinem guten Stern stand“.
Im Gegensatz zum Auftreten der Mannschaft und Offiziellen, gaben die mehr als 2.000 Gästeanhänger kein Ruhmesblatt im Hardtwaldstadion ab. Schon vor der Partie wurde einer der beiden Blöcke gestürmt und erheblichen Schaden verursacht und Pyrotechnik war danach natürlich auch einige Male im Einsatz. Zumindest ein Teil der Verursacher konnten durch die Polizei sofort ermittelt werden. Einigen Dynamo-Anhänger, die allerdings nicht aus Dresden, sondern aus hessischen Städten kamen, wurde Aufenthalts- und Hausverbot erteilt, um zu erwartenden Profikationen vorzubeugen.
SV Sandhausen: Langer; Schauerte, Pischorn, Schulz, Achenbach; Fießer, Danneberg, Klotz (83. Olajengbesi), Blacha (83. Ulm); Mäkelä (85. Adler), Wooten.
FC Erzgebirge Aue: Männel; Schlitte, Hensel, Nickenig, Klingbeil; Höfler, Schröder; Müller, Fink (61. König), Könnecke (69. Hochscheidt); Sylvestr (87. Pezzoni).
Tor: 0:1 (79.) Hochscheidt. Schiedsrichter: Peter Sippel (München). Zuschauer: 5.250. Gelbe Karten: Achenbach (6), Schulz (3), Danneberg (alle SVS), Fink (4), König (6, beide FC Erzgebirge).
Quelle: SV Sandhausen