Impfwoche vom 27. April bis 3. Mai 2025
Anlässlich der Europäischen Impfwoche macht das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises auf die Bedeutung von Impfungen aufmerksam. Ziel der Aktionswoche ist es, die Impfquoten in der Bevölkerung zu erhöhen, um Ausbrüche von Infektionskrankheiten zu vermeiden. Impfungen bieten Schutz für die geimpften Personen und gleichzeitig für deren soziales Umfeld. Aktuelle Fälle wie Diphtherie-Erkrankungen und das Vorkommen von Polioviren im Abwasser in Baden-Württemberg verdeutlichen, wie wichtig ein vollständiger Impfschutz ist.
HPV-Impfung: Lücken in der Region
Die Impfquoten werden jährlich vom Robert Koch-Institut auf Basis der Daten der Kassenärztlichen Vereinigungen ermittelt und über die Plattform VacMap dargestellt. Die Daten für das Jahr 2023 zeigen, dass die HPV-Impfquoten im Rhein-Neckar-Kreis und in der Stadt Heidelberg noch unter dem bundesweiten Durchschnitt liegen. Im Rhein-Neckar-Kreis waren 51,8 Prozent der 15-jährigen Mädchen und 30 Prozent der gleichaltrigen Jungen vollständig gegen HPV geimpft. In Heidelberg lagen die Quoten bei 54,9 Prozent (Mädchen) und 32,9 Prozent (Jungen).
Empfehlung der STIKO: HPV-Impfung im Kindesalter
Dr. Andreas Welker, Leiter des Gesundheitsamts, hebt hervor, dass die HPV-Impfung zuverlässig vor bestimmten Krebsarten schützt. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung für Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren. Zwei Impfungen sind für einen vollständigen Schutz notwendig. Wird erst nach dem 15. Geburtstag mit der Impfung begonnen, sind drei Dosen erforderlich. Eine Nachholimpfung ist bis zum 18. Lebensjahr möglich. Die Impfung kann beim Kinderarzt, Hausarzt oder Frauenarzt durchgeführt werden.
Pneumokokken-Schutz bei Erwachsenen kaum genutzt
Auch bei Erwachsenen bestehen Impflücken. Die Pneumokokken-Impfung wird in Baden-Württemberg nur selten in Anspruch genommen. Im Rhein-Neckar-Kreis und in Heidelberg liegt die Impfquote im einstelligen Prozentbereich. Die STIKO empfiehlt diese Impfung für Menschen mit chronischen Grunderkrankungen sowie für Personen ab 60 Jahren. Dr. Welker verweist auf das erhöhte Risiko schwerer Krankheitsverläufe in diesen Gruppen und rät daher zu einer Schutzimpfung.
Informationsquellen und Ansprechpartner
Für Fragen rund um das Thema Impfen können sich Bürgerinnen und Bürger an ihre behandelnden Ärzte oder das Gesundheitsamt wenden. Weitere Informationen sind auf der Webseite www.impfen-info.de des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit zu finden. Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO sind dort im Impfkalender abrufbar: Impfkalender 2025.
Daten und Videoinformationen zur Verfügung
Aktuelle Impfquoten sind über das VacMap-Dashboard einsehbar:
https://public.data.rki.de/t/public/views/VacMap/StartdashboardNavigation?%3Aembed=y&%3Atabs=n
Das Gesundheitsamt bietet zudem drei kurze Informationsvideos zum Thema Impfen auf YouTube an:
Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis