Mehr als 200 Menschen arbeiten im Rhein-Neckar-Kreis in der Floristik-Branche – ein kreativer, aber körperlich und emotional anspruchsvoller Beruf. „In den Blumenläden arbeiten überwiegend Frauen. Floristinnen binden Sträuße und Kränze, gestalten Gestecke, Brautschmuck und dekorieren Schaufenster, Verkaufsräume oder Foyers“, erklärt Wolfgang Kreis von der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).
Lange Arbeitszeiten, wenig Urlaub
Nach Angaben der IG BAU Nordbaden arbeiten viele Floristinnen sechs Tage pro Woche – oft mit nur 24 Urlaubstagen im Jahr. Für den Bezirksvorsitzenden Wolfgang Kreis steht fest: „Das ist ein harter Job. Wenn man so lange im Laden steht und wenig freie Zeit hat, ist das ein echter Auspower-Job.“
Gewerkschaft fordert neue Standards
Die IG BAU Nordbaden setzt sich deshalb für bessere Arbeitsbedingungen ein: Eine Fünf-Tage-Woche, 32 Urlaubstage pro Jahr sowie Zuschläge für Überstunden, die bislang vielerorts fehlen. Ziel ist ein Tarifvertrag mit dem Fachverband Deutscher Floristen (FDF), über den die Gewerkschaft nun verhandeln will.
Mehr als nur Handwerk
Floristinnen leisten viel mehr als oft wahrgenommen wird. Sie begleiten wichtige Lebensereignisse – von Taufen über Hochzeiten bis hin zu Beerdigungen – mit ihrer Arbeit. „Floristinnen sorgen für Atmosphäre und setzen emotionale Akzente. Gerade an Feiertagen herrscht oft hoher Zeitdruck“, so Kreis.
Beruf mit Verantwortung und Fachwissen
Neben Kreativität und handwerklichem Können ist in der Floristik auch wirtschaftliches Wissen gefragt: Warenbedarf einschätzen, Einkäufe planen, Preise kalkulieren – all das gehört zum Arbeitsalltag. „Eine Floristin braucht viel mehr als nur einen grünen Daumen“, betont Wolfgang Kreis.
Text und Foto: IG BAU