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Darf man das noch machen? Eine Gesellschaft zwischen Freiheit und Regulierung

16. Juni 2025 | Gesellschaft

In Artikel 2 Absatz 1 GG heißt es: „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.“ Das Recht auf freie Entfaltung gilt also nicht unbegrenzt, sondern endet dort, wo die Rechte anderer oder gesetzliche Bestimmungen verletzt werden.

In der konkreten Anwendung des Artikels gehen Theorie und Praxis allerdings oft auseinander. Wo befinden wir uns aktuell als Gesellschaft, in einem Staat zwischen Freiheit und Regulierung?

Anzahl an Vorschriften und Regulierungen nehmen zu

Wer schon etwas älter ist, weiß, dass es heute wesentlich mehr Gesetze, Vorschriften und Regulierungen gibt, als es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Man denke nur an die Einführung der Helmpflicht für Motorradfahrer, die Anschnallpflicht im Auto oder Rauchverbote in Gaststätten oder öffentlichen Räumen. Bei all den Vorteilen, die Befürworter dieser Verbote hervorheben, bleiben die Nachteile für die Kritiker oder Betroffenen. Zudem müssen Verbote, Gesetze und Regelungen stets so ausgestaltet sein, dass das eigentliche Ziel einer Gesetzesänderung auch tatsächlich erreicht wird, was bei der gerade einmal zwei Jahre zurückliegenden Corona-Pandemie mindestens angezweifelt werden kann.

Jede Freiheit kann durch Regulierungen eingeschränkt werden

Ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit ist die Cannabis-Legalisierung in Deutschland. Seit April 2024 dürfen Erwachsene getrocknete Cannabisblüten von Sorten wie Purple Haze, Jack Herer, Girl Scout Cookies und Co., legal erwerben und konsumieren. Dies bedeutet zwar zunächst ein mehr an Freiheit für Cannabiskonsumenten, allerdings geht diese Legalisierung auch mit strengen Auflagen bzw. Regulierungen einher. Während einige davon wichtig und richtig sind, etwa Konsumverbote im öffentlichen Raum oder strenge Regeln in Bezug auf die Weitergabe, schränken andere Regelungen die Freiheit von Konsumenten durchaus ein. Dazu zählt etwa die strikte Mengenbegrenzung beim Besitz und Erwerb – Wer größere Mengen für den Eigenbedarf bevorraten möchte, riskiert unter Umständen nicht unerhebliche Strafen.

Von Alkohol und Zigaretten hingegen ließe sich theoretisch ein unbegrenzter Vorrat anlegen. Das Beispiel zeigt nur, dass trotz der Legalisierung nach wie vor Unklarheiten oder gewisse Widersprüche im Umgang mit Cannabis vorherrschen, zumal auch die angekündigte Eindämmung bzw. Bekämpfung des Schwarzmarkts bislang keine Früchte trägt.

Ohne gesamtgesellschaftlichen Diskurs geht es nicht

Gesellschaften sind immer im Wandel und stetigen Veränderungen unterworfen. Ob Dinge sich aber ändern, weil ein allgemeiner Konsens darüber herrscht, oder ob es schlicht eine Gängelung durch den Gesetzgeber ist, macht einen großen Unterschied. Corona, Tempolimit, CO₂-Abgabe, Erbschaftssteuer, Cannabislegalisierung oder andere Themen: Um ein respektvolles, friedliches Zusammenleben und die gegenseitige Achtung der Freiheit zu gewährleisten, ist es wichtig, sich an gemeinsame Regeln zu halten und in offenen Diskursen über das Für und Wider bestimmter Regelungen zu verhandeln. Ob ein solcher gesamtgesellschaftlicher Diskurs in Zukunft zustande kommt, bleibt abzuwarten.

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