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Aus dem Walldorfer Tagebuch von Gastkünstlerin Sanna Konda (Teil 10)

15. Dezember 2024 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste, Kultur & Musik

Zu Besuch in der Alten Apotheke

Ich habe gehört, dass die Bilder, die in der Alten Apotheke ausgestellt werden, Geschichten erzählen, also mache ich nach einem Cappuccino in der Alten Post einen sonntäglichen Abstecher dorthin. Ein Bild von José Luis Mazario hat es mir besonders angetan:

Es ist die blaue Jacke, die so vom Tisch herabhängt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sie ganz hinuntergleitet. Die blaue Jacke ist in einer fragilen Balance. Wer hat sie nur so achtlos dorthin geworfen? Außerhalb des Bildrandes dieses so stillen Bildes geht es vielleicht heiß her zwischen Menschen, die es eilig hatten, ihre Kleidung loszuwerden. Vielleicht flog dieses Kleidungsstück durch den ganzen Raum, bevor es auf dem Tisch landete. 
an möchte das ja denken. Es spricht nicht viel dafür. Ich hätte bessere Argumente, wäre die Jacke leidenschaftlich blutrot oder von gierigen Händen halb zerfetzt oder läge noch ein rasch abgestreiftes Unterhöschen am Boden, und wenn es nicht so still wäre im Bild. Es ist schwer zu sagen, ob diese Jacke kuschelig und wärmend ist, ihr Material ist mir ein Rätsel, sie könnte auch ein glattes, kühles und elegantes Jackett sein. Genauso schwer zu sagen ist, ob es warm oder kalt ist in dem Licht dieses Raumes, aber möglicherweise warm genug, um eine Jacke auszuziehen. Die ersten warmen Tage des Jahres nach einem langen melancholischen Winter, ja, das strahlt dieses blaue Kleidungsstück schon eher aus: Es ist ein Kokon gewesen für ein trauriges Herz umgeben von Kälte. Die Jacke in der Schwebe zwischen Ruhen und Fallen ist Ausdruck einer fragilen Seele. 
Wo aber ist der Träger jetzt hin, hat er sich aus seinem Schutz befreit und ihn so achtlos hingeworfen, um ein paar warme Sonnenstrahlen direkt auf der Haut zu spüren, wo kurz zuvor noch das blaue Kleidungsstück wärmte, oder war der Winter zu lang für den fragilen Mensch gewesen? Er hat die Jacke ausgezogen und auf den Tisch gelegt. Er hat ihr keine Beachtung geschenkt, als sie halb hinunter rutschte. Seine Gedanken waren schwer und ganz woanders. Er würde die Jacke nicht mehr brauchen. Langsam ging er aus dem Bild und aus dem Leben. Das wäre eine Erklärung, warum es so still ist. 

Text und Foto: Stadt Walldorf

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