Mit neuem Blick auf den „Status quo“
„Das ist ein spannender Blickwinkel“, sagt Dr. Kristina Hoge. Als jemand, „der von außen kommt“, hat sich die neue Kunstbeauftragte in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv mit der städtischen Kunstsammlung auseinandergesetzt. „Wovon gehen wir aus? Wohin gehen wir weiter?“, lauten die Fragen, die sie während dieser Bestandsaufnahme beschäftigen und Grundlage für ihre künftige Arbeit sein sollen. Und ganz konkret: „Was ist da? Wie kann ich es sortieren, strukturieren, in einen Dialog zueinander setzen oder kontrastieren?“
Antworten darauf wird die erste von Dr. Hoge kuratierte Ausstellung der Reihe „Kunst im Rathaus“ unter dem Titel „Status quo“ geben:
Zur Vernissage am Donnerstag, 20. November, 18 Uhr, sind alle Interessierten eingeladen. Anschließend ist die Ausstellung bis Freitag, 30. Januar, im Rathaus zu dessen Öffnungszeiten zu sehen.
Die städtische Kunstsammlung setzt sich aus Ankäufen der vergangenen dreißig Jahre zusammen und dokumentiert damit auch die regelmäßigen Frühjahrs- und Herbstausstellungen im Rathaus. Das ist nicht nur ein sehr langer Zeitraum, es handelt sich auch um Werke unterschiedlichster Strömungen und Stile, die aus Sicht Dr. Hoges „die ganze Vielfalt der Kunstgeschichte der letzten dreißig Jahre“ repräsentieren. So sei die neue Ausstellung auch eine „Auseinandersetzung mit dem, was war“, sagt die Kunstbeauftragte und glaubt: „Das ist sicher spannend für alle Walldorfer, die das verfolgen.“ An vieles werde man sich bestimmt noch gut erinnern, anderes sei vielleicht schon in Vergessenheit geraten.
„Ich stürze mich rein und finde das sehr interessant“, sagt Kristina Hoge über die arbeitsintensive Phase der „Bestandsaufnahme mit neuem Blick“. Ihrer ersten Vorauswahl wird erst vor Ort im Rathaus in den Tagen unmittelbar vor der Vernissage die endgültige Zusammensetzung der Ausstellung folgen. Dabei habe sie das Glück, viele der in der städtischen Sammlung vertretenen Künstlerinnen und Künstler sowie ihre Werke zu kennen. Die gebürtige Heidelbergerin hat an der Ruprecht-Karls-Universität Kunstgeschichte und Geschichte studiert und unter dem Titel „Selbstbildnisse im Angesicht der Bedrohung durch den Nationalsozialismus“ über ein Thema aus der klassischen Moderne promoviert. Sie ist seit 2007 Inhaberin der Galerie p13 für zeitgenössische Kunst in Heidelberg, daneben unter anderem Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und an der Pop-Akademie in Mannheim, hat für verschiedene Kultureinrichtungen und Sammlungen gearbeitet, unter anderem für die Sammlung Prinzhorn, das Kurpfälzische Museum oder das Historische Museum der Pfalz, und ist vielfältig ehrenamtlich engagiert, so unter anderem als Beiratsmitglied im Skulpturenpark Heidelberg. Sie sei „auf dem Kunstmarkt gut vernetzt und kenne die Kunstszene vor Ort“, hat sie bei ihrer Vorstellung als neue Kunstbeauftragte Ende Juli gesagt. Auf ihren Blick auf die Walldorfer Kunstsammlung darf man gespannt sein.
Text und Foto: Stadt Walldorf

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