In der Begegnung Berührungsängste abbauen
Im Rahmen der Woche der Demenz (16. bis 22. September) machten die IAV-Stelle der Stadt Walldorf, das Gerontopsychiatrische Zentrum am PZN und der Pflegestützpunkt des Rhein-Neckar-Kreises mit ihren Angeboten auf dem Marktplatz auf das Thema Demenz aufmerksam.
„Das Interesse und die Offenheit für das Thema waren groß. Viele kennen jemanden, der an Demenz erkrankt ist, und haben gezielt nach Informationen, Anlaufstellen und Beratung gefragt“, berichtet Andrea Münch von der IAV-Stelle im Nachgang. Es seien auch Besucherinnen und Besucher aus den umliegenden Kommunen vor Ort gewesen. „Das bestärkt uns in der kommunenübergreifenden Zusammenarbeit“, so Münch, die feststellt, dass die Scham- und Tabugrenze beim Thema Demenz noch immer hoch ist.
An den zwei Stationen des Demenzparcours, betreut von Sven Chaussee (Sozialdienst) und Pflegedienstleiter Andre Hieke vom Gerontopsychiatrischen Zentrum am PZN, konnten die Interessierten eindrücklich in die Gefühlswelt eines von Demenz betroffenen Menschen eintauchen. Die Teilnehmenden wurden vor scheinbar einfache Aufgaben gestellt, die jedoch durch verschiedene Sinnesirritationen nicht wie erwartet zu bewältigen waren. Das löste Gefühle aus, die mit denen von an Demenz Erkrankten vergleichbar sind: Hilflosigkeit, Orientierungslosigkeit, Verzweiflung.
„Wir wollten Berührungsängste mit dem Thema Demenz abbauen und für Verständnis und Offenheit in der Begegnung mit Betroffenen werben“, schildert Andrea Münch die Ziele der Aktion. Betroffene berichteten immer wieder, dass dies ihr größter Wunsch sei. Und Begegnung finde überall statt – in der Freizeit, auf der Straße, im Supermarkt, in der Nachbarschaft.
Text und Fotos: Stadt Walldorf