Nachwuchs bei den Kuba-Flamingos
Im Zoo Heidelberg sind fünf Kuba-Flamingo-Küken geschlüpft und inzwischen im „Kindergarten“ der Kolonie angekommen. Zusammen mit acht weiteren Neuankömmlingen aus Mainz und Krefeld zählt die Gruppe nun insgesamt 65 Tiere. Dies kommt der Gruppendynamik zugute.
Leben in der Kolonie
Zwischen den Bruthügeln auf dem Flamingosee herrscht reges Treiben. Die fünf grauen Küken bewegen sich zwischen den orangeroten Erwachsenen. Mal folgen sie ihren Eltern, mal bleiben sie untereinander, denn Flamingos wachsen nicht allein auf. „Flamingos sind Kolonievögel und leben gerne in größeren Verbänden“, erklärt Joshua Förg, Kurator im Zoo Heidelberg. Sie brüten synchron in der Gruppe, wodurch das Risiko durch Raubtiere reduziert wird. Die Jungtiere schließen sich zu kleinen Gruppen, sogenannten Kindergärten, zusammen, die von mehreren erwachsenen Tieren beaufsichtigt werden.
Ernährung der Küken
Die Nahrung erhalten die Küken gezielt von ihren eigenen Eltern. Beide füttern ihre Jungen mit spezieller „Kropfmilch“, eine Nährflüssigkeit, die nur wenige Vogelarten produzieren. Erst nach einigen Monaten entwickeln die Küken den gebogenen Schnabel, mit dem sie später Nahrung aus dem Wasser filtern können.
Verstärkung der Kolonie
Neben dem aktuellen Nachwuchs haben acht weitere Tiere aus Krefeld und Mainz die Kolonie auf dem Flamingosee verstärkt. Insgesamt leben nun 65 Kuba-Flamingos unterschiedlichen Alters, darunter das älteste Tier, ein Männchen, das bereits 1968 geschlüpft ist. Förg betont: „Eine größere Gruppe fördert die soziale Dynamik und schafft neue Möglichkeiten bei der Partnerwahl. Zuzug ist biologisch und sozial wertvoll für die Kolonie.“
Beobachtung des Flamingo-Kindergartens
Besucher des Zoos haben in den kommenden Wochen Gelegenheit, den Flamingo-Kindergarten zu erleben. „Es lohnt sich, immer mal wieder vorbeizuschauen“, so Förg. „Flamingos verändern sich im ersten Lebensjahr stark – das mitzuerleben ist spannend, besonders für Kinder.“ Der Flamingosee liegt zentral im Zoo Heidelberg und bietet von mehreren Uferseiten aus gute Sicht auf die Kolonie.
Text und Foto: Zoo Heidelberg