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Tag der Organspende: Über 900 Menschen warten dringend auf Organe

6. Juni 2025 | Das Neueste, Gesellschaft, Gesundheit

Gesundheitsminister Lucha fordert rasche Einführung der Widerspruchslösung – Organspendezahlen steigen leicht – Zustimmung fehlt weiterhin

Die aktuellen Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), veröffentlicht zum Tag der Organspende am Samstag, 7. Juni, zeigen: Die Organspendezahlen in Deutschland steigen zwar leicht auf niedrigem Niveau, doch es fehlt weiterhin an dokumentierten Zustimmungen, auch in Baden-Württemberg. Gesundheitsminister Manne Lucha fordert daher eine schnelle Einführung der Widerspruchslösung, um Leben zu retten und die Trendwende einzuleiten.

Zustimmung fehlt bei über der Hälfte der möglichen Organspenden

„Es überrascht mich leider nicht, dass auch im vergangenen Jahr über die Hälfte der möglichen Organspenden daran scheiterte, dass es an einer Zustimmung fehlte“, kommentierte Lucha die neusten Zahlen der DSO. Er bedauerte, dass alle Bemühungen zur Einführung einer Widerspruchslösung in der letzten Legislaturperiode des Bundestags gescheitert sind. Baden-Württemberg war mit weiteren Bundesländern Mitantragsteller einer entsprechenden Bundesratsinitiative gewesen.

Dringlichkeit der Gesetzesänderung bleibt bestehen

„An der Dringlichkeit einer Gesetzesänderung zur Einführung der Widerspruchslösung hat sich nichts geändert. Weiterhin versterben viele Patientinnen und Patienten, deren Leben mit einer Organtransplantation hätte gerettet werden können. Immer noch können dringend benötigte Organspenden nicht durchgeführt werden, weil es an dokumentierten Zustimmungen fehlt. Deshalb hoffe ich sehr, dass die parlamentarischen Beratungen für eine Widerspruchslösung in Berlin zügig wiederaufgenommen werden“, sagte Lucha. „Die in der letzten Legislaturperiode angestoßene Reform des Transplantationsgesetzes könnte endlich die Trendwende einleiten – hin zu einer Kultur der Organspende.“

Mehrheit der Bevölkerung befürwortet Organspende

Laut der jüngsten Umfrage des Bundesinstitutes für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) steht bereits eine deutliche Mehrheit von 85 Prozent der Bundesbürgerinnen und -bürger einer Organspende positiv gegenüber.

Entscheidungslösung behindert Spenden – Widerspruchslösung als Alternative

Im aktuell geltenden System der Entscheidungslösung können Organe nur entnommen werden, wenn eine ausdrückliche Zustimmung vorliegt. Fehlt ein schriftlicher Wille oder ist er den Angehörigen nicht bekannt, sinkt die Zustimmungsquote auf unter 25 Prozent. Dies führt dazu, dass dringend benötigte Spenderorgane verloren gehen und Menschen sterben, während sie auf ein Organ warten.

Die Widerspruchslösung würde dies ändern: Organspende bliebe weiterhin freiwillig, jedoch müssten nur noch diejenigen, die keine Organe spenden wollen, aktiv widersprechen. Alle anderen würden automatisch als Spender gelten.

Entscheidung dokumentieren und kommunizieren

Am einfachsten ist es, die Entscheidung auf einem Organspendeausweis im Scheckkartenformat zu dokumentieren oder in der Patientenverfügung zu vermerken. Seit März 2024 ist zudem eine digitale Eintragung im zentralen Organspende-Register möglich. Krankenhäuser sind gesetzlich verpflichtet, bei möglichen Spendern das Register abzufragen. Aktuell sind Einträge jedoch noch selten.

Minister Lucha betont: „Ich bin diesbezüglich eher konservativ und trage meinen Organspendeausweis weiterhin im Geldbeutel bei mir. Ganz egal, wie man seine Organspende-Erklärung abgibt, bleibt es mit am wichtigsten, auch mit seinen Angehörigen darüber zu reden.“

Aktuelle Zahlen aus Baden-Württemberg

Stand 31. Mai 2025 warteten 908 Patienten mit Wohnort in Baden-Württemberg auf ein Organ. Aufgrund kombinierter Transplantationen werden 944 Organe benötigt.

Im Zeitraum Januar bis Mai 2025 wurden in Baden-Württemberg 62 Organspender gezählt, im Vergleich zu 51 im gleichen Zeitraum 2024. Die Anzahl der gespendeten Organe stieg auf 179, acht mehr als im Vorjahreszeitraum.

Bundesweit stiegen die Organübertragungen von 1.231 auf 1.350. In Baden-Württemberg erhöhten sie sich von 172 auf 200, was einem Anstieg von rund 16 Prozent entspricht.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zur Organ- und Gewebespende bietet das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit unter https://www.tagderorganspende.de/.

Quelle: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Baden-Württemberg

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