Ein kleiner Rast- und Aussichtsplatz auf 210 m Höhe – am Wegekreuz zwischen Dielheim und Rauenberg, am Jakobsweg gelegen …
Privater Rastplatz auf privatem Grund – privat angelegt und privat gepflegt – jedoch zugänglich für die Öffentlichkeit.
Dielheim, 30.06.2018 (rp) – Unser Landschaftsbild ist geprägt von sog. Wegkreuzen bzw. Flurkreuzen, diese wurden meist an exponierter Stelle auf Anhöhen oder an Weggabelungen errichtet.
Sie dienten in der Vergangenheit in den katholischen Landstrichen oft als Wegzeichen für Wanderer und Pilger oder kennzeichnen gefährliche Stellen. Wegkreuze können Anhaltspunkte für alte Wallfahrtswege oder Prozessionswege sein, so wie bei diesem Dielheimer Wegkreuz der Jakobsweg (spanisch Camino de Santiago, galicisch: Camiño de Santiago).
Sogenannte Urlauberkreuze waren auch Versammlungsort der Pilger, die sich von dort aus auf ihre Wallfahrt machten. Dort verabschiedeten Angehörige und andere Dorfbewohner die Pilger.
Kreuze hatte hatten aber auch andere Funktionen, als nur ein altertümliches Navigationssystem darzustellen. So standen Gedenkkreuze und Sühnekreuze nicht immer am Wege, sondern oft am entlegenen Tatort eines Verbrechens oder dem Ort eines Unfalls. Ebenso kennzeichnen manche Pestkreuze frühere Gräber von Pesttoten und können abseits von Wegen liegen.
Das Kreuz auf dem Weinberg in Dielheim wurde 1787 aufgestellt und ist somit das älteste der 9 Wegkreuze in Dielheim. Zur St. Michaelskapelle in Rauenberg sind es etwa 700 Meter.
Nach Santiago de Compostela in Galicien (Spanien) über den sog. Jakobsweg sind es, wie auf dem Wegestein zu lesen ist, 1873 Kilometer. Eine stolze Strecke zu Fuß.
Rast und Aussichtsplatz in den Weinbergen – eine private Initiative
Die Zwillingsbrüder Uwe Laier und Klaus Laier hatten aus einer Laune heraus, so berichten sie, entschieden, zu ihrem 50. Geburtstag einen Aussichtplatz auf Ihrem Wengert zu errichten.
Uwe Laier betreibt die gleichnamige Bäckerei Laier in der Hauptstraße in Dielheim. Klaus Laier arbeitet bei der Heidelberger Druckmaschinen AG.
Dielheims Bürgermeister Thomas Glasbrenner lobt das bürgerschaftliche Engagement der Brüder Laier, es sei ein Betrag zum Gemeinwohl aller Bürger.
“Eine wirklich sehr tolle Aktion. Ein gemütlicher, liebevoll angelegter Platz zum Verweilen, mit einer herrlichen Aussicht”, so Glasbrenner.
Aufgestellte Informationstafeln geben Auskunft darüber, was man nah und fern sehen kann, beispielsweise den Letzenberg bei Malsch in einer Entfernung von ca. 6 km und einer Höhe von 244 m oder den Nordschwarzwald (Hornisgrinde) mit einer Entfernung von ca. 80 km und einer Höhe von 1164 m.
Stellen Sie Ihr Auto in Rauenberg oder in Dielheim ab und erkunden Sie selbst die Lage am Weinberg zu Fuß oder bei einer Radtour! Viel Spass dabei!
Geniessen Sie die folgenden Bilder:
Bitte beachten:
Benutzung auf eigene Gefahr, es wird darum gebeten den Platz sauber zu halten. Auch bittet man darum, die Fahne weder zu entfernen noch andere Fahnen zu hissen. “Das kam leider schon vor, da wurden einfach mal die Fahnen getauscht. Wir entfernen diese wiederum und geben sie im Rathaus in Dielheim ab. Dort können die Eigentümer diese dann abholen.”
Bitte keinen Müll in die Natur schmeissen!!! Wenn ihr welchen findet, mitnehmen und im Mülleimer entsorgen, wo er hingehört!!! Wir leben umgeben von einer wunderschönen Natur, und jeder sollte einen Beitrag dazu leisten, dass es auch schön bleibt!
Text und Fotos: Robert Pastor