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FIFA – Ultimate Team sorgt für Diskussionen

2. Dezember 2021 | FC Astoria Walldorf

Der zentrale Modus bei den FIFA-Spielen von EA Sports ist seit einigen Jahren der Ultimate Team Modus. Es gilt dabei aus den verschiedensten Aktionen eine möglichst schlagkräftige Truppe zusammenstellen. Dumm nur, dass es für die Spieler enorm schwierig ist, an die richtig guten Spieler zu kommen – es sei denn, sie betreiben dafür einen fast schon unendlich großen Aufwand. Wie komplex und zeitaufwändig es sein kann, so bei FIFA 21 zu einer guten Mannschaft zu kommen, die auf dem Feld Erfolg hat, hat schon so manchen Spieler frustriert.

In mancher Hinsicht ist FIFA heutzutage eine Art Lotterie. Während man sich früher einen Verein ausgesucht hat und damit eine oder mehrere Saisons durchgespielt hat, stellt man sich heute die Mannschaft selber zusammen. Wie in einer Spielbank kann man so echt online mit Geld spielen und sich Pakete mit Spielern und Spielwährung kaufen. Statt Buchstaben, Zahlen, Glocken und Früchten auf den Walzen eines Spielautomaten erscheinen dann einfach die Spieler, mit denen man seine Mannschaft verstärkt.

Verschiedene Währungen im Spiel

Alleine im Spiel gibt es bei FIFA 21 verschiedene Währungen. Mit jeder erfolgreichen Partie kann man sich Münzen verdienen. Dies gilt ebenso, wenn man bestimmte Herausforderungen absolviert, die täglich oder wöchentlich im Programm stehen. Doch der große Fortschritt liegt so nicht drin. Von den Münzen können sich die Spieler neue Spieler kaufen oder den bestehenden Kader durch Trainingseinheiten aufbessern. Doch die Fortschritte sind minimal, denn die besten Spieler findet man nicht einfach so auf dem offenen Markt.

Den Zugang zu manchen Funktionen und Aktionen kann man sich als Spieler teilweise nur mit anderer Spielwährung freischalten. Rote Edelsteine, sogenannte „Gems“ sind dabei sehr weit verbreitet, aber recht schwer zu bekommen. Wer viel spielt und überall mitmacht, wo es Belohnungen zu holen gibt, sammelt recht fleißig solche Edelsteine. Doch für ein gutes Paket mit starken Spielern oder den Zugang zu einer speziellen Aktion sind diese Edelsteine viel schneller ausgegeben als man sie sich erarbeitet hat.

In-App-Käufe – nur vermeintlich günstig

Während es mindestens zweimal täglich in einem kostenlosen Paket neue Spieler zu holen gibt, bietet EA Sports den Spielern noch wesentlich mehr Pakete an. Diese haben allerdings jeweils ein Preisschild in Euro. Manche kosten nur einen oder zwei Euro – verlockend, um sich mal eben auf die nächste Stufe hochzuheben. Doch wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, wird vielleicht schnell noch einmal ein paar Euro ausgeben. Oder vielleicht gleich 20 Euro für eine ganze Serie an viel größeren Belohnungen?

Genau dort liegt eine Gefahrenquelle für jene, die sich von solchen Angeboten zu einfach um den Finger wickeln lassen. Nicht zuletzt jüngere Spieler bekunden mit dem richtigen Umgang mit dem Geld zuweilen etwas Mühe. Sie können der Verlockung eines einfachen Aufstieges gegen ein paar Euro teilweise nicht widerstehen. Für eine bessere Rangierung geht so aber schnell einmal das gesamte Taschengeld drauf. So ist die „USK 0“-Einstufung seitens der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien etwas trügerisch und bezieht sich wohl nur auf die ansonsten natürlich unbedenklichen Spielinhalte.

Der Spiegel hatte 2016 dazu berichtet wie ein Vater aus der Kleinstadt Pembroke in Kanada €5.000 für In-Ingame Käufe seines Sohnes kurz vor Weihnachten berappen musste. Es findet sich hier auch eine Anleitung für Eltern die Echtgeld-Überweisungen abzustellen.

Parallelen zum richtigen Fußball

Ähnlich wie auf der Konsole oder dem Smartphone regiert längst auch auf dem richtigen Rasen das Geld. Aus dem Spiel für elf Freunde ist längst ein Wettbewerb der reichsten Scheichs geworden, die sich quasi mit ihren eigenen Ultimate Teams in der Champions League zu duellieren versuchen. Statt Treue zu einem Verein oder gar seiner Heimatstadt kommt es für die Spieler heute auf die Höhe der Ausstiegsklausel und möglichst viele Trophäen an. Traditionsreiche, ehrliche Arbeiterklubs bleiben dabei immer mehr auf der Strecke.

Selbst die TSG 1899 Hoffenheim kämpft immer wieder mit dem Ruf, nur dank dem von Dietmar Hopp investierten Geld überhaupt so weit gekommen zu sein. Der seit etlichen Jahren in Sinsheim beheimatete Verein schaffte es indes erst einmal in die Königsklasse des europäischen Fußballs, die Champions League. So umstritten die Investitionen und Methoden von Dietmar Hopp in Deutschland bei gewissen Fans sein mögen, sind sie halt auch nicht genug, um aus dem ehemaligen unbedeutenden Dorfverein eine führende Marke im europäischen Fußball zu machen.

Wie es mit dem Geld funktioniert, zeigen die Clubs in Paris und Manchester Woche für Woche. Paris St-Germain hat seine ohnehin schon formidable Mannschaft im Sommer 2021 mit niemand geringerem als Lionel Messi aufgemotzt. Manchester City hatte lange das Glück in der Offensive auf relativ günstige Spieler setzen zu können, sah sich vor einigen Jahren allerdings mit einer eklatanten Abwehrschwäche konfrontiert, die vor allem international immer wieder die Grenzen der Mannschaft aufzeigte. Behoben wurde das Problem mit einer fast komplett neuen Abwehr, die man sich fast 300 Millionen Euro kosten ließ.

Elf Freunde sollt ihr sein

Der auf der alten deutschen Meistertrophäe eingravierte Satz hat im Grunde genommen immer noch auf jedem Niveau seine Gültigkeit. Denn gerade die erwähnten Ensembles in Paris oder Manchester haben auch schon bewiesen, dass auch die hochbezahlten Ausnahmekönner nur Menschen sind, die mit Wasser kochen. Sobald eine Partie nicht nach ihrem Gusto verläuft zeigt sich dies teilweise sehr deutlich. Von einem gelebten Zusammenspiel wie es jeder Fußballlehrer gerne sehen möchte, ist dann keine Spur mehr.

Im Sommer 2021 verließ der assimilierte Katalane Messi seinen geliebten FC Barcelona im Streit und ohne dass der Verein dafür einen Euro erhalten hätte. Gleichzeitig kommen seit seinem Umzug von Barcelona nach Paris immer wieder Stimmen auf, wonach einige andere Stars bei PSG von der Präsenz des argentinischen Superstars nicht besonders angetan seien. Sollten die Resultate dereinst nicht mehr stimmen, dürften diese Stimmen sehr schnell viel lauter werden.

Eine Fußballmannschaft quasi wie auf der Konsole und gefühlt gegen Millionen Euro von Spielgeld zusammenzustellen geht gegen einige Prinzipien des Mannschaftssports. Spieler verkommen so zur Ware und sind nicht mehr die Menschen, als die sie einst zur Welt gekommen sind. Zum Glück lässt sich ein guter Teamgeist nicht auch noch kaufen, ansonsten hätten die Großinvestoren aus dem arabischen Raum oder wie im Fall einiger italienischer Vereine aus China dies schon längst getan. Wichtig wäre nun aber, dass man dies auch bei den gewieften Verkäufern von EA Sports begreifen würde. Sind die größten Ziele nur noch mit Geld und nicht mehr mit Hingabe und Leidenschaft zu erreichen, macht das Spiel ganz einfach keinen Spaß mehr.

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