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Ausgleichsmaßnahmen für den Artenschutz in der Äußeren Helde

22. Februar 2018 | > Wiesloch, Das Neueste, Photo Gallery

 

In dieser Woche werden aufgrund von Vorgaben des Artenschutzes in der Äußeren Helde in den Ausgleichsflächen für den ersten Bauabschnitt sogenannte Verstetigungsmaßnahmen durchgeführt. Hierbei geht es darum, die Strukturvielfalt zu erhöhen und damit den Insekten mehr Lebensräume zu schaffen, um dann auch mehr Vogelarten und andere Nahrungskettentierarten zu fördern.

Hierzu gehören die Neuanlagen von 2.50m breiten Saumstreifen an Hecken, die dadurch verschmälert werden, mit Wildkräutern und Wildstauden und auch das Verjüngen von Hecken. Insgesamt werden 12 je etwa 20m lange Heckenstücke in 10 Heckenzügen maschinell auf den Stock gesetzt, um dann wieder frisch aufwachsen zu können und auch anderen Straucharten, die durch Vögel via Darmpassage eingebracht werden, Raum zu schaffen. Ein Sukzessionsgehölz im Osten, zum zweiten Bauabschnitt hin, wird auf den Stock gesetzt, da die Fläche im zweiten Bauabschnitt in einer angemessenen Form einbezogen werden wird.

Außerdem werden 16 alte Obsthochstämme, die eingewachsen und dadurch beschattet sind und Höhlenbrütern keine Zugangsmöglichkeit mehr bieten, freigestellt, um sich besser entwickeln zu können und um ihre Lebenserwartung zu verlängern. In den frei stehenden Hochstämmen, die schon etwas angemorscht sind, können Spechte Höhlen bauen, Kleiber und Wendehals, Star und anderer Höhlenbrüter können sie in den folgenden Jahren nutzen.

Hierbei folgt die Stadt den Vorgaben der Ausgleichs- und Entwicklungsplanung, die Voraussetzung für die Umsetzung des Baugebiets war. Essigbaumschösslinge, schöne, aber giftige und sehr dominante Neophyten (nicht heimische Pflanzen), die aus Hausgärten ausgebüchst sind oder per Kompost und Grünschnitt hier einfach abgelagert wurden, werden mit der Wurzelfräse möglichst restlos entfernt. Jungeschen in Hecken die diese beschatten und dominant überwachsen würden, werden ebenfalls zurückgeschnitten oder gefräst. Auch 4 abgestorbene hohe Kirschbäume, die am Straßenrand stehen und eine Gefahr für Fußgänger darstellen können, müssen aus Verkehrssicherungsgründen gefällt werden.

Die Kulturlandwirtschaft in ihrer ursprünglichen Form ist durch Rodungen vom vormals flächendeckend vorherrschenden Laubmischwald und durch landwirtschaftliche Nutzungsformen wie Grünland, Weideflächen, Ackerflächen Heckenanlagen und Streuobstwiesen entstanden. Hier war eine Erhöhung der Artenvielfalt sozusagen nebenbei ermöglicht worden. Strukturvielfalt bedingt Artenvielfalt. Dabei sind besonders an den Rändern der verschiedenen Nutzungsformen vielerlei Tier- und Pflanzenarten zu entdecken.

In den letzten Jahrzehnten war die Entwicklung drastisch rückläufig, was wir am uns alle betreffenden Artenschwund um bis zu 60% ablesen können und müssen. Die Ursachen sind vielfältig. Übermäßiger Konsum, Flächenverbrauch, Versiegelung, Straßenbau, Zerschneiden der freien Landschaft, Einsatz von chemischen Pflanzenbehandlungsmitteln, große Ackerschläge, Roden von „Hindernissen“ wie Bäumen oder Hecken im Ackerbau, Verlust von Nahrung und Brutplätzen für Schmetterlinge, andere Insekten und Vögel sind unter anderem zu nennen.

Der im Baugesetzbuch geforderte Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft ist ein Versuch, hier gegen zu steuern. Eine gewissenhafte und langjährige Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen ist die Voraussetzung für einen gewünschten Erfolg. Die Äußere Helde ist hierfür ein seriöses Beispiel und es steht zu hoffen, dass wir in 5 bis 10 Jahren hier wieder Vogel-, Fledermaus- und Insektenarten sehen und hören werden, die schon verloren schienen.

Monika Stein, Umweltbeauftragte

(Erstellt am 20. Februar 2018)

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